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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
05.09.2013 6.75 18.06.13
Da der PSA-Wert innerhalb 1,5 Jahren von 4,0 auf 6,75 angestiegen ist, wollte mein Urologe als erstes Prostatitis ausschließen. Deshalb bekam ich 3 Wochen Antibiotika.
       
11.10.2013 6.06 11.10.13
Nach der Antibiotika-Behandlung ging der PSA-Wert leicht auf 6.06 zurück.
       
20.11.2013 6.06 11.10.13
Da der PSA-Wert weiter zu hoch war, wurde vom Urologen ein Histoscanning vorgeschlagen.
Dieses Verfahren zeigte ein kleines Areal streng basal bds. von einer Größe von 0,65 ml.
Ein Artefakt durch die Samenblasen konnte nicht ausgeschlossen werden.

Deshalb wurde vom Urologen zu einer Biopsie gedrängt.
       
24.04.2014 7.68 20.02.14
Da der PSA-Wert weiter auf 7,68 gestiegen ist, wurde eine Stanzbiopsie mit 12 Stanzen durchgeführt.
       
02.05.2014 7.68 20.02.14
Besprechung der Biopsie-Ergebnisse:
Prostatakarzinom Gleason-Score 3+4 (10%) = 7a, pT1c
Gut bis mäßig differenziertes Ardenokarzinom der Prostata im rechten Seitenlappen das ca. 20% eines Gewebszylinders rechts einnimmt (1 postitive Stanze von 12); G2a.

Als Therapie wird besonders wegen des Alters zur radikalen Prostatektomie geraten.
       
12.05.2014 7.68 20.02.14
Nachdem der erste Schock überstanden war, erfolgte ein ausführliches Gespräch mit meinem Urologen, der erst kurz zuvor gewechselt hatte weil mein alter Urologe weggezogen war.
Als Therapie empfahl er mir weiterhin die radikale Prostatektomie. Seine Begründung: Eine Strahlentherapie hat zwar statistisch ähnlich gute Ergebnisse, falls aber eine Therapie nicht ausreicht kann man nach der radikalen Prostatektomie problemlos noch eine Strahlentherapie durchführen. Andersherum gibt es Probleme da eine OP nach Strahlentherapie schwierig ist, weil das Geweber vernarbt ist. Eine nervschonende OP ist auch nicht mehr möglich.
Von einer Protonen-Strahlentherapie riet er mir ab weil noch nicht ausreichend Studienergebnisse vorliegen.

Als Kliniken für die radikale Prostatektomie hat er mir sowohl die Uniklinik hier in Freiburg, wie auch die Uniklinik in Heidelberg sowie die Martiniklinik in Hamburg genannt falls ich bereit wäre weiter weg zu gehen. Letztere hat er als einer der besten Kliniken weltweit dafür bezeichnet. Er hat mir noch das Buch "Unser Leben unsere Krankheit" der Roth Brüder (ehemalige Handball Nationalspieler) als Tip zum Lesen gegeben. Beide wurden in Hamburg operiert.
       
19.05.2014 7.68 20.02.14
Da ich mir noch eine 2. Meinung einholen wollte, hatte ich eine Telefonberatung mit meinem früheren Urologen, der den Beginn meiner Krankheit auch noch mitbekommen hat.
Er sah auch in der radikalen Prostatektomie die beste Therapie für mich. Die Uniklinik in Freiburg hat er nicht so schlecht bewertet wie mein aktueller Urologe, sieht aber auch die Martini-Klinik in Hamburg als eine der besten Kliniken dafür an.
Von einer Strahlen- und vor allem Protonentherapie riet er mir ab.
       
26.05.2014 7.68 20.02.14
Ich hatte Glück und konnte kurzfristig einen Vorstellungstermin an der Martini Klinik in Hamburg bekommen. Es ist eine recht kleine Privatklinik auf dem Gelände der Uniklinik Eppendorf UKE. Kein Vergleich zu einer normalen Klinik, ruhig, kein langes warten, alle nehmen sich viel Zeit für einen.
Wenn OP, dann hatte ich für mich schon entschieden mit dem DaVinci-Operationssystem (minimal invasiv) operiert zu werden, da die Heilung schneller geht und ich selbst bin auch vom besseren Ergebnis überzeugt.
Als Arzt konnte ich schon in einer telefonischen Vorbesprechung meinen Arzt aussuchen. Ich hatte mich für Prof. Haese entschieden, weil er die meiste Erfahrung mit DaVinci hatte. Nachdem er sich meine Unterlagen angeschaut hat und mich auch nochmals untersucht hat, meinte er dass ich der ideale Patient für DaVinci wäre und er sich sehr sicher ist dass ich mit dieser OP komplett geheilt werden kann. Er hat mir den ganzen Ablauf Krankenhausaufenthalt und OP genau erklärt.
Ich musste mich nicht sofort entscheiden, wir hatten aber einen Operationstermin reserviert, den ich auch jederzeit noch absagen kann. Somit war mir aber ein früher Termin schon mal sicher. Der Termin war festgelegt auf 08. Juli 2014, also in ca. 6 Wochen.
       
16.06.2014 7.68 20.02.14
Ich hatte sehr viele positive Berichte von der Protonenbestrahlung in Loma Linda in Kalifornien gelesen. Die Protonenstrahlung hat eine höhere Engergie als Photonenbestrahlung und kann den größten Teil davon im Zielgebiet, also im Tumor, abgeben. Danach ist fast keine Strahlung mehr vorhanden, somit wird weniger gesundes Gewebe geschädigt.

Loma Linda kam für mich nicht in Frage, aber in Deutschland hat das Rinecker Proton Therapie Center in München die meiste Erfahrung bei dieser Therapie, also habe ich mit Prof. Bachtiary einen Termin vereinbart. Es ist ebenfalls eine Privatklinik mit den gleichen Vorteilen wie die Martini-Klinik in Hamburg. Prof. Bachtiary hat ebenfalls meine Unterlagen angeschaut und mich untersucht. Aus ihrer Sicht ist die Protonenterapie ideal für mich und sie sieht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit mich ganz heilen zu können. Sie hat mir den ganzen Ablauf ausführlich erklärt.
Tage später habe ich dann auch den Kostenvoranschlag zugeschickt bekommen: 43.350 € ! Das ist der Knackpunkt. Da diese Therapie noch sehr neu ist, ist sie noch nicht anerkannt. Das bedeutet, dass die Krankenkassen sich weigern zu zahlen. Ich habe den Kostenvoranschlag bei meiner Kasse eingereicht: Leider keine Chance. Ich müsste diese Kosten komplett selbst bezahlen.
       
27.06.2014 7.68 20.02.14
Prof. Debus an der Universitätklinik in Heidelberg gilt als einer der erfahrensten Radiologen. Ich hatte gelesen, dass er eine Studie über Intensitätsmodulierter Strahlung mit Protonenboost macht. Deshalb habe ich mit ihm einen Termin vereinbart.
Ich habe die neuesten Stahlungsgeräte gezeigt bekommen und mit Erklärung wie sie funktionieren. Ebenfalls den Ablauf einerTherapie hatten wir besprochen. Auch die Studie mit dem Protonenboost hat er mir gezeigt, leider war die Studie zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen und solange die Ergebnisse nicht vollständig ausgewertet sind, wird es keine weitere Protonenbestrahlung geben.
Eine normale Photonenbestrahlung (IMRT/IGRT) kam für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage.
       
08.07.2014 7.68 20.02.14
Wenn ich von einem deutlichen Vorteil der Protonentherapie überzeugt gewesen wäre, hätte ich vielleicht diese 43.000 Euro selbst bezahlt. Da dies aber nicht zutraf und ich ebenfalls von der Martini-Klinik sehr überzeugt war, habe ich mich für die radikale Prostatektomie mit DaVinci in Hamburg entschieden.

Am 08. Juli war die Operation. Den Vorteil von DaVinci konnte ich bald sehen, schon am Tag nach der Operation wurde ich aus dem Bett geholt und sollte einige Schritte gehen. Ich erholte mich sehr schnell, am Tag vor der Entlassung wurde mir der Blasenkatheter gezogen und der erste große Erfolg konnte ich erfahren: Ich war sofort 100% kontinent und konnte den Urin halten. Am 15. Juli habe ich alleine ohne Einlage den Weg nach Freiburg mit dem ICE angetreten.

Der Aufenthalt dort war für ein Krankenhaus sehr angenehm. Von den Zimmern bei denen nur das Bett und einige Anschlüsse an ein Krankenhaus erinnern, ansonsten könnte es auch ein Hotelzimmer sein über das Essen das auch eher wie im Restaurant ist sowie das freundliche Personal. Ich war begeistert.
       
12.08.2014 7.68 20.02.14
Die einzige Therapie die ich nach der Operation gemacht habe war eine Krankengymnastik für die Beckenbodenmuskulatur, insgesamt 8 Termine a 30 Minuten. Die Therapeuting war nicht besonders gut, dies hätte ich auch alleine mit der Anleitung von der Klinik machen können. Mein Urologe meinte aber, dies könne nicht schaden
       
09.09.2014 0.00 29.08.14
Ich war immer ein Sportmuffel, aber bereits nach der Diagnose hatte ich begonnen regelmäßig Sprot zu machen, hautsächlich Laufen. 4 Wochen nach der OP war ich wieder so fit dass ich mit Nordern Walking begonnen konnte. Erst kürzere Strecken, am mit der Zeit bis zu 10 km. Krankgeschrieben war ich 8 Wochen, danach 2 Wochen Urlaub und dann gleich wieder voller Einstieg in die Arbeitsweilt.
       
29.03.2015 0.00 23.03.15
3 Monate nach der OP durfte ich wieder Joggen, was ich wieder regelmäßig tat. Am Ende hatte ich 9 Monate nach der OP an meinem ersten Halbmarathon in meinem Leben teilgenommen. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt bereits wieder sehr gut. Mit der Kontinenz hatte ich nie ein Problem, die Potenz kam langsam wieder zurück und ansonsten fühlte ich mich so gut wie schon lange nicht mehr.
       
05.03.2017 0.00 23.12.16
Die Potenz ist bis heute nicht mehr ganz so gut wie früher, die Erektion ist nicht mehr so gut und braucht länger, aber für Verkehr reicht es in letzter Zeit eigentlich immer aus (na ja mit Sildenafil, einem PDE-5-Hemmer).

Mein Leben ist heute ein anderes wie vor der Krankheit. Aber durch den Sport und auch die Neupriorisierung in meinem Leben, wo meine Bedürfnisse und die meiner Familie jetzt weiter oben stehen, geht es mir vielleicht sogar besser wie zuvor, da kann ich mit einem kleinen Abstrich bei der Potenz gut leben.

Mit der Erfahrung wie die Operation verlief und dem sehr guten Genesungsverlauf würde ich heute wieder alles genau so machen. Es gibt nichts was ich heute bereue und anders machen würde.
       

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