Mein Bericht
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Datum Δ ∇ |
letzter PSA vom |
Erfahrungsberichte |
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28.04.2013 |
6.80 |
28.04.13 |
Mein Hausarzt schickt mich zu einem Urologen seiner Wahl. Der kommt mir ziemlich hektisch, unrasiert und schnell mit einer Biopsie um die Ecke. Die lass ich einfach mal weg.
Das erste Mal beschäftige ich mich jetzt etwas mit Prostatakrebs, aber fühle mich nicht so richtig betroffen.
Ich beschließe schön vierteljährlich eine PSA-Feststellung und trage das Ergebnis in Excel ein.
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21.06.2016 |
9.78 |
21.06.16 |
Weil das mit dem Pinkeln so dürftig läuft, gehe ich zu dem Urologen meines Vertrauens (Er: über das Rentenalter hinaus, burschikos, empfindlich, ehrlich, weiß, was er tut, hat leider immer wenig Zeit). Er schickt mich zum MRT und dann zur Biopsie (ins Krankenhaus).
Ergebnis: von 27 Punkten sind 13 befallen:
9 Stück 3+3
3 Stück 3+4
1 Stück 4+4 (von 12 mm Probenlänge 1 mm befallen!!!)
Des Uro's Aussage: Das ist Prostatakrebs und die Prostata muss raus. "Bei Ihrer Konstitution lohnt es sich unbedingt".
Da habe ich nun überhaupt keine Lust drauf. Ich steige tiefer ein (und bin dem Internet, sowie auch dieser Platform dankbar für die vielen Informationen).
Ich fühle mich in einem Grenzbereich. Einerseits bin ich schon betroffen, fühle mich aber noch stark.
Was mich bestärkt, den Ball flach zu halten, ist eine Grafik, die ich nach dem Befund des Krankenhauses angefertigt habe. Schade, dass ich diese hier nicht einfügen kann. Sie zeigt eine weitgehend krebsfreie Prostata mit einer Schwachstelle im vorderen, rechten Bereich.
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08.09.2016 |
10.27 |
08.09.16 |
Für eine Zweitmeinung gehe ich auf Empfehlung meines Uro zum UKE nach Hamburg. Ein junge Ärztin, kompetent und zielstrebig, empfiehlt auch eine Herausnahme der Prostata. Die Grafik, die mein Urologe verblüffend gut fand, hat sie, glaube ich, nicht durchschaut oder sich nicht die Zeit genommen. Und geht nicht drauf ein.
Ich bin immer noch widerwillig.
Eine Operation widerstrebt mir zutiefst. Sex spielt für mich eine wichtige Rolle (auch, wenn meine Frau das anders sieht ;-))). Ich habe keine Lust impotent zu werden und die Chancen sind groß und ich habe keine Lust möglicherweise mit Windel Rennrad fahren zu müssen, obwohl das Risiko hier wohl geringer ist.
Aber, was festzustehen scheint:
Ich habe Krebs!!! und das ist schon mal Scheiße. Meine Mutter hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs (81 Jahre), meine Schwester auch (73 Jahre), mein Vater war bis zum Schluss putzmunter (96 Jahre); aber von dem habe ich diese Gene jedenfalls nicht.
Meine Überlegung:
Ich mache nichts und werde vielleicht nicht mal 80, aber das unversehrt.
Meine Frage: Werde ich auf dem Sterbebett rumheulen, weil ich nichts unternommen habe?
Meine Frage an den Uro: Hat er Leute erlebt, die rumheulen, weil sie nichts unternommen haben?
Er schüttelt den Kopf, wobei ich nicht sicher bin, ob er das in der üblichen Eile verstanden hat.
Grundsätzlich:
Ich entscheide, das Thema für mich zu behalten. Warum? Ich will als unversehrt und nicht mitleidsbedürftig gelten. Ich will keine Sonderrechte, ich will in den Augen meiner Familie, meiner Freunde und auch der nahestehenden Öffentlichkeit nicht krank sein, nicht beschädigt sein.
Es gibt Zeiten, da drückt mich diese Last sehr.
Von jetzt an denke ich jeden Tag an den Krebs, ordne ihm Erscheinungen und Dinge an meinem Körper zu, die vermutlich Quatsch sind. Aber da spielt meine überreichliche Phantasie eine unangenehme Rolle.
Manchmal betrachte ich diesen kleinen Knoten da unten als Haustier, mit dem ich gut auskommen muss, den ich im Zaum halten muss, den ich nicht ärgern darf, z.B. mit zu viel Wurst, Fleisch, Kaffee und Kuchen, Alkohol.
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08.12.2016 |
10.27 |
08.09.16 |
Solche hohen Werte deprimieren mich. Ich denke an zu frühes Sterben, daran, dass ich für meine kleinen fünf Enkel nicht mehr so lange lebe, wie es für sie (und mich) schön wäre.
Um mehr Wissen zu sammeln, suche ich die heimische Prostataselbsthilfegruppe auf. Bis auf einen, ist diese Gruppe von 12 Männern anders unterwegs als ich. Die meisten empfinde ich als ängstlich. Sich bei PSA 4 schon die Prostata herausnehmen zu lassen! Nö! Einer fängt gerade an sich bestrahlen zu lassen, einer rennt alle halbe Jahr zur Biopsie, hantiert aber bei PSA 6 herum. Die sich zu Wort melden, empfehlen mir die Operation. Was mich tröstet: Es sind Teilnehmer da, um die 80 Jahre alt und mehrere Jahre hinter ihrer OP. Sie sind bei einem Befund von PSA 22 oder 25 operiert worden. Da hätte ich ja noch ein paar Jahre!!!
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08.06.2017 |
12.48 |
08.06.17 |
Habe meinen Urologen aufgesucht, ob ich nochmal eine Biopsie machen sollte. Ich dachte, man sieht dann das Wachstum oder Fortschreiten des Krebses. Er schickt mich aber zum MRT. Der Befund ist eher tröstlich. Der Knoten oder die befallene Stelle ist seit vergangenem Jahr um 0,2 mm größer geworden; es wird keine Kapselüberschreitung, keine Lymphknoten- und Skelettmetastasierung festgestellt.
Ich mache erstmal so weiter!
Hilft mir mein Sport? Ich gehe mindestens jeden 2.Tag joggen oder schwimmen, dazu kommen ausgedehnte Rennradausflüge ~ 100 km; im April habe ich an einer 24h-400 km Tour HH nach Wittenberg teilgenommen (Lutherfahrt).
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15.03.2018 |
14.49 |
15.03.18 |
Es ist ein verflixt hoher Wert, der höchste bisher. Im Urlaub im Februar hatte ich öfter stechende Schmerzen im Prostatabereich. Außerdem macht mir ein scheinbarer Leistungsverlust zu schaffen. Das Joggen fällt mir im Moment ziemlich schwer. Ist das ein Folge des Krebses? Macht Krebs schon in diesem Stadium schwach? Oder ist es eine Folge der Winterzurückhaltung beim Sport und dem Älterwerden. Ich werde 69. Messe ich der Beschwerlichkeit zu viel Bedeutung zu?
Heute habe ich in meiner PSA-Exceltabelle einen neue Auswertung eingeführt. Ich habe mir die Abweichungen +- von Messung zu Messung als Ganglinie über die Zeit in einem Diagramm dargestellt. Hochinteressant. Schade, dass es keine Möglichkeit gibt, das hier darzustellen:
Es gibt eine klare Tendenz, dass die Zunahme des PSA Jahreszeit abhängig ist. Im Winter nimmt er zu, im Sommer fällt er wieder auf niedrigere Werte als im Winter. Die Diffenzenlinie pendelt in ziemlich regelmäßigen Amplituden um die Nulllinie.
Würde ewiger Sommer den Anstieg dämpfen?
Eine eingezeichnete Trendlinie zeigt über die fast acht Jahre Messzeitraum einen sehr schwachen, linearen Anstieg insgesamt. Es liegt der Anstieg bei 2 PSA Punkten pro Jahr.
Im Moment bin ich wieder zuversichtlich und freue mich auf den Sommer.
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08.05.2018 |
14.49 |
15.03.18 |
Das 3. MRT hat keine wesentlichen Abweichungen zum Vorjahr. Es gibt einen "Randschaden" und kleine Bereiche mit Diffusionseinschränkungen. Insgesamt keine Kapselüberschreitungen.
Für 195 € bin ich wieder beruhigt. |
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06.03.2019 |
15.40 |
05.03.19 |
Jetzt ist es fast 6 Jahre her, dass ich mich zum erstenmal dem ärztlichen Rat verweigert habe. Damals ging es um eine Biopsie.
Aus jetziger Sicht denke ich alles richtig gemacht. Es scheint manchmal wie ein Ritt auf der Rasierklinge, aber die Werte und mein Wohlbefinden sprechen dafür, dass der Ritt nocht nicht lebensbedrohlich ist.
Mein Eindruck ist, dass die Lebensumstände Einfluss auf den PSA-Verlauf haben. Der für mich sensationellen Abnahme im September 2018 ging eine Reise um die Welt voraus. Ich dachte danach, ich hätte den Stein der Weisen gefunden, aber der Dezembertest war eine Riesenentäuschung. Also habe ich ohne besondere Rücksichtnahmen das nächste Quartal gehandelt und das Ergebnis ist jetzt nicht so umwerfend schlecht.
Der Sinusverlauf der Messdifferenzen geht munter weiter und ich komme nicht dahinter warum. Die Ausgleichsgerade steigt um rund 0,5 ng/ml pro Messung, also rund 2,0 ng/ml pro Jahr. Einen PSA von 20 ng/ml werde ich also Ende 2020, Anfang 2021 erreichen. Dann muss ich weitersehen. |
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06.06.2019 |
15.76 |
06.06.19 |
Der Quartalswert ist erfreulich gering angestiegen. Parallel lasse ich, wie seit der Biopsie einmal im Jahr, ein weiteres MRT machen. Interessanterweise ist der Preis von 195 € auf 490 € zuzüglich Gewichtspauschale gestiegen. Na ja, der Gewichtszuschlag bringt mich nicht um. Mein liebenswerter Urologe Mr. Eilig will mich wieder zu einer Operation oder Bestrahlung animieren.
Was mich stört sind manchmal Schmerzen im Genitalbereich. |
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12.02.2020 |
18.60 |
05.12.19 |
Liebe Leser,
dieser Wert ist eher wieder tröstlich, nachdem der Anstieg bei der vorigen Messung schockierend war. Obwohl ich auch die Ursachen dafür ahnte: Schlechtes Leben durch Stress und stressbedingte luschige Ernährung.
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09.06.2020 |
19.73 |
09.06.20 |
4. MRT für rund 500 €: Organkontur ist weiterhin intakt. ...Keine metastasenverdächtigen Lymphome oder ossären Liäsionen. ...was immer das auch heißt. |
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11.12.2020 |
20.52 |
03.12.20 |
Seit zehn Jahren hat der Autor steigende PSA Werte, seit vier Jahren die Diagnose Prosta-takrebs. Er hat sich nicht operieren lassen und lebt immer noch. Er hangelt sich von einem PSA-Quartal zum nächsten, das Ende des letzten war mit rund 20 ng/ml nach zwei Quarta-len mit höheren Werten wie eine Zeugnisausgabe mit guten Noten. |
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09.06.2021 |
24.80 |
04.06.21 |
Er hat jetzt unerbittlich die 20er Grenze überschritten und hat einfach mal das Diagramm auf achtzig Jahre erweitert und es war jetzt nicht so zum Erschrecken. Die von Excel berechnete Trendlinie wäre dann bei einem PSA von rund 80 ng/ml. |
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04.01.2022 |
26.84 |
04.01.22 |
Irgendwie scheint es keine Atempause zu geben. Der 4.Anstieg in Folge. Der letzte Wert ist das Ergebnis eines eher stressigen Quartals, dass ich in der Großstadt Vancouver verbracht habe. |
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17.01.2022 |
26.84 |
04.01.22 |
Weil die MRT-Ergebnisse, die bist jetzt immer beruhigend waren, einen Kapseldurchbruch nicht sicher ausschließen können, hat mich der Urologe zu einem Skelettszintigramm überwiesen. Es war heute. Das Ergebnis: Außer altersbedingtem Verschleiß an einzelnen Skelettteilen keine Aufffälligkeiten. |
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05.04.2022 |
30.24 |
05.04.22 |
Dieser Wert reißt den bisherigen Kurvenverlauf ziemlich nach oben. Er macht keinen Spaß und ist sicher auch eine Konsequenz des Lebenswandels. Unangenehmer Stress, Süßigkeiten, Kuchen, Milchprodukte, Fleisch ohne Einschränkungen!
Das ändern wir!
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15.05.2023 |
35.32 |
11.05.23 |
Die letzten vier Werte waren Achterbahnfahrt. Die starken Anstiege Ende 2022 machten ziemliche Sorgen. Immer habe ich mich gefragt, wodurch der deutliche Rückgang in 9/2018 zustande gekommen war. Es müssen die Lebensumstände eine Rolle gespielt haben. Ich kam aus Japan und reiste 24 Tage mit einem Containerfrachter nach Hause. Der war in China mit Lebensmitteln gefüllt worden. Durch die Geschichte des Nobelpreisträgers Harald zur Hausen über infektiöse Krebserreger in Rindfleisch und Kuhmilch in Europa und Nordamerika (2008) habe ich seit Ende 2022 konsequent keine Molkereiprodukte gegessen. Mit dem Ergebnis des für mich sensationellen Rückganges um 9 Punkte! Das habe ich weiter so gehalten und wähnte mich auf der Spur einer Sensation: 9 Punkte nur durch den Verzicht auf Milchprodukte. In diesem Bewusstsein habe ich mit allem anderen geschludert: Fleisch, Kuchen, Alkohol. Sport läuft weiterhin! Trotz Euphorie gab es auch Zweifel. Du hast Krebs und der geht nicht von allein. Und so ist es denn auch. Nach der letzten Analyse bin ich wieder auf dem Teppich, sprich in der Nähe der altenTrendlinie. Durch die Luschigkeit sogar darüber (Ich benutze Excel, dass in meinen Augen bessere Sichtbarkeit und Analyse ermöglicht). Die Ziellinie Lebensalter 80 ohne Eingriffe war 2018 bei PSA 74, jetzt liegt da der Trend bei PSA 84. Da sollte man noch leben ;-). Aber ich mache erstmal weiter mit der Käsediät! Plus Disziplin bei den anderen Sachen. |
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24.11.2023 |
40.00 |
20.10.23 |
Die Werte steigen etwas überproportional. Die Milchprodukte-Theorie ist keine Heilslösung. Ja. Aber ich merke schon den Einfluss von Stress und wenig kontrolliertem Genuss von Süssigkeiten.
Heute für 1350 € ein PET CT machen lassen für die Frage:
Kann ich die Puppen tanzen lassen oder kann ich die Puppen tanzen lassen? Das Ergebnis füge ich nach. |
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20.12.2023 |
48.50 |
20.12.23 |
Pet CT am 28.11.2023 (MHH; 1350 € Selbstzahler); Metastasen in der Hüftpfanne (was die Schmerzen erklärt); in einer anschließenden Beratung in der Kruppklinik in Essen klassifiziert die Oberärztin nach Durchsicht der CD die Metastasenbelastung als gering (Low burden).
Das Ergebnis ist trotzdem blöd, zusammen mit dem starken PSA Anstieg bedrückend. Der burschikose Hausurologe will aus dem Stand heraus eine Hormontherapie starten, im Anschluß Bestrahlung oder Entfernung der Prostata.
Wenn ich auch praktisch keinen Sex mit einem Partner habe, will ich die Möglichkeit nicht verlieren. Sex ist schön.
Und da möchte ich keine chemische Kastration mit all den Nebenwirkungen, ebenso will ich keine Operation, wie schon 2016 entschieden.
Eine wunderbare Freundin macht aber Druck. Sie zwingt mich, mich damit zu beschäftigen. Diese Beschäftigung macht kein Vergnügen! Ich bin den Machern und den Mitbetroffenen dieser Seite dankbar, dass es sie gibt. Die Artikel und Fachinformationen sind eines, besonders wenn sie statistische Angaben machen. In meinem Fall finde ich für meinen Zustand Überlebensraten zwischen 2 und 5 Jahren. Was mir aber sehr viel gibt, sind die Falldarstellungen dieser Seite. Sie liefern konkrete Verläufe und Geschichten. Und da lebt man mit weitaus schlechteren Befunden durchaus länger.
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22.12.2023 |
48.50 |
20.12.23 |
Ich bereue meine Entscheidung 2016 nicht. Mit dem Krebs habe ich jetzt mehr als 7 gute Jahre gehabt! Ich sitze immer noch auf dem Rennrad, kann joggen, gehe schwimmen, gehe tanzen!!!. Was stört ist Harndrang, (je nach Ess- und Trinkverhalten kein bis 5 mal die Nacht, wenn Harndrang, dann sofort) und leichte Schmerzen im Hüftbereich, die mal mehr, mal weniger lästig sind.
Die ersten drei Jahre nach der Diagnose 2016 habe ich alles für mich behalten. Ich wollte als heile gelten. Es war eine ziemliche Belastung, allein damit zurechtzukommen und ich empfand es schließlich auch unfair Freunden gegenüber sowas zu verschweigen und bin dann damit herausgerückt. Ein kleiner Kreis hat dann immer den aktuellen Verlauf des PSA erhalten (in Excel mit Trendlinie sehr anschaulich darstellbar)
Ja, ich will heile bleiben und ich habe Kinder, 7 Enkelkinder. Auf Grund familiärer Bedingungen rechne ich nicht mit einer Lebensdauer von über 80 Jahren. In den Exceldiagrammen, die ich mit den PSA Werten führe, und die man hier leider nicht darstellen kann, weist die in den Verlauf hineingerechnete Trendlinie für 80 J einen PSA von rund 100 auf. Das schien mir aushaltbar!
Mit Metastasen fange ich an zu schwanken. Im Vergleich zu anderen auf diesen Seiten scheine ich noch am Anfang eines böseren Endes zu stehen. Zumindest diesen Sommer will ich noch abwarten, mal sehen, was der PSA und die Freundin dazu sagen. |
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12.04.2024 |
17.07 |
02.04.24 |
Man muss im Leben alles mal anders machen! So hat es der Schreiber oft gehalten. So auch jetzt. Er hat vor fünf Wochen seine erste Depotspritze erhalten. Antihormonelle Therapie, salopp gesagt chemische Kastration. Und das bei des Schreibers Veranlagung. Zum Kotzen.
Warum hat er sich so entschieden? Seine Freundin hat ihn gebeten sich mit den Konsequenzen des Aussitzens zu beschäftigen. Das hat er dann getan an einem Wochenende und es war grauslich. Die Hinweise aus der medizinischen Literatur sind das eine, meist sind es nur Zahlen, das Studium einzelner Berichte aus dieser Homepage aus dem Suchbereich M1 (Danke allen dafür) hat zusammen mit dem Enkel, der zufällig auf dem Sofa saß, den Ausschlag gegeben. Das Ende mit Knochenmetastasen ist bitter, deswegen und für den Enkel (einer von sieben) und seine Cousins, lohnt sich das Herausschinden von etwas Zeit.
Ich hatte Glück mit einer Oberärztin in der Urologie der Kruppklinik in Essen und bin ihr zur Uniklinik nach Düsseldorf gefolgt, weil Essen von der Pleite bedroht ist.
Ich bin einmal nach D für das Behandlungsgespräch und mit einem Rezept nach Hause gefahren. Der Hausarzt hat gespritzt. Rund vier Wochen später habe ich mein Befinden und den im freien Fall befindlichen PSA-Wert nach D gemeldet. Irgendwie leide ich nicht so richtig unter Nebenwirkungen. Ein Selbstversuch zum Sex nach fünf Wochen war erstaunlicher Weise nicht so deprimierend wie gedacht. Was den Schreiber stört sind die Metastasen hinten rechts. Ein Wehwehchen, das er schon länger hatte und erst dem Ischias zugeschob. So langsam werden sie immer lästiger. Mal sehen wie es weitergeht. Allen einen schönen Frühling |
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