Ich war im 66. Lebensjahr und wurde mit einem tastbaren Verdacht im rechten Seitenlappen konfrontiert:
PSA-Anstieg von 4,25 im Nov. 2000 auf 7,80 ng/ml im März 2001. Viel zu schnell !
Ich verzichte auf die Aufzählung von unzähligen PSA und Testo-Werten, sowie auf die Benennung der Blut- und Knochendichtewerte während meiner Therapien.
Meine Lebensqualität und Belastbarkeit war bis heute, 14 Jahre nach dem ersten Verdacht, kaum eingeschränkt. Nebenwirkungen der Hormon-und Strahlentherapien waren bisher nicht beeinträchtigend. Auch Libido und Potenz waren in den ersten 6 Jahren fast völlig erhalten, dann aber fast 5 Jahre nach der Strahlentherapie nicht mehr erwähnenswert. Bis heute keine Schließmuskel-und keine Enddarmprobleme. Jährliche Kontrollen von Knochendichte, Enddarm und Blase.
November 2000
Tastbarer Verdacht im rechten Seitenlappen:
PSA- 4,25 ng/ml
März / April 2001.
Primärtherapie: PSA 7,85, Testosteron 4,35 ng/ml, Biopsiebefund: T2a/N0/M0, Gleason-Erstbefund 3+3=6, Experten Zweitbefund 4+4=8
Start: 3-fache intermittierende Hormonbehandlung (HB) über 13 Monate. (LHRH-Analogon+ täglich 150 mg Casodex+ 5mg Finasterid) nach Leibowitz. Nadir über 10 Monate unter 0,06 ng/ml, Testo 0,52 ng/ml
Juni 2006.
1. Folgetherapie: PSA - Rezidiv 6,44 ng/ml (unter Finasterid !). Perkutane, konformale
3 D-Bestrahlung (ST), 42 Sitzungen, Gesamtdosis 75,6 Gy. Absetzen von Finasterid im Aug. 2008. Nadir 0,21 ng/ml.
Mai 2011.
2. Folgetherapie: PSA - Rezidiv 6,61 ng/ml. Neubeginn 14-monatige einfache HB mit 50 mg Bicalutamid/Tag.
Aug. 2012
PSA 0,05 ng/ml. Abbruch der einfachen HB. Jetzt wieder abwarten.
Febr. 2013: Wiederbeginn einf. HB Monotherapie mit 150 mg Bicalutamid bei PSA 1,46
Febr. 2014: Bicalutamid Monotherapie wirkungslos, daher abgesetzt. Umstieg auf GnRH Monotherapie mit Pamorelin LA 1,25 mg bei PSA 0,64, Testosteron bisher noch nie im Kastrationsbereich !
Apr. 2015: Monotherapie Pamorelin wirkungslos, daher Hinzunahme von 50 mg Bicalutamid. Tetosteron erstmals nach 14 Jahren im Kastrationsbereich ! Weitere Versuche mit abwartenden und antihormonellen Medikamenten, bei
moderaten PSA-Anstieg.
Dez. 2015: PSA 0,18, Testo: 0,19 ng/ml. Beschwerdefrei, keine Medikamente.
Sept. 2016: PSA 1,97, Testo 0,64 ng/ml keine Beschwerden, keine Medikamente, Kein Nachweis von Metastasen.
Apr. 2017: PSA 13 ng/ml, Testo: 0.33 ng/ml. Kastrationsresistenz, Beschwerdefrei, keine Medikamente.
Juli 2017: PSA 21,20 Testo 0,21 ng/ml Weiter beschwerdefrei,keine Medikamente
Aug. 2017 PSMA/PET-CT: Rezidiv in der 2006 bestrahlten Drüse, aber nur Verdacht auf Metastasen in Rippe und Lympfknoten.
Nov. 2017: PSA- Explosion auf 81,25, Testo 0,26 ng/ml. leichte Schmerzen an unterster Rippe, keine Medikamente,
Febr. 2018: PSA- Explosion auf 177,00 Testo 0,23 ng/ml Metastasennachweis an unterster Rippe.
März 2018: Beginn mit 160 mg Xtandi /Tag(Enzalutamid) ohne weitere Medikamente
Apr. 2018: PSA-Absturz auf 2,92 ng/ml innerhalb 4
Wochen.Testo fast unverändert 0,26.
Mai 2018: Nochmaliger PSA-Abfall auf 0,09 ng/ml
Nov.2018: Nochmaliger PSA-Abfall auf 0,02 ng/ml, Testo 0,28
März 2019: Beginn Wiederanstieg seit März 2018: PSA: 0.03, Testo 0,30 bei unveränderter Xtandi-Therapie
Juni 2019: PSA 0,08, Testo 0,32
Sept. 2019 Gewichtsabnahme von 80 auf 71kg innerhalb 12 Monaten. PSA 0,30, Testo 0,40. Beginn Begleittherapie mit LHRH-Analogon. CT Abdomen + Skelettszintigraphie jetzt alle 6 Monate.
Dez. 2019: PSA 0,72; Testo 0,
27.unter Xtandi + LHRH
Juni 2020. PSA 4,93 ! Testo 0,26, Lt. CT Abdomen vergrößerter paraaortaler Lympfknoten !!
Sept. 2020: zu schneller Progress: PSA 10,73 !! Testo 0,29 Umstellung von Xtandi auf Zytiga (Abirateronacetat) + 10 mg Prednisolon 1x tgl.+ LHRH. Ab jetzt alle 3 Monate CT Abdomen ohne Skelettszintigraphie !
Dez. 2020: PSA 35.75 Testo 0,07. Es wird eine Strahlentherapie des paraaortalen Lympfknotens erwogen.
Meine Lebensqualität ist altersbeding uneingeschränkt gut, ich habe keine Beschwerden und kann nach wie vor wandern. Wegen der Medikamenten bedingten leichten Gleichgewichtstörungen habe ich das Skilaufen und Radfahren eingestellt. Hoffe, dass mich Corona in Ruhe lässt.