seit ca. 6 Monaten immer weniger Sperma, bei Urologin PSA bei 37 und suspekter Tastbefund, sie meint, das heisst noch nichts, Kontrolle in 6 Wochen, ich hab ein schlechter Gefühl, Prostatis ohne Symptome??

Kontroll-PSA 38 - jetzt wohl sicher Krebs - CT-Abdomen und Szinti geplant
bekomme seltsame Schmerzen im linken Rücken - besonders, wenn ich das Bein hebe. Knochenmetastase - Psoas zieht am Wirbelkörper? Mir wird mulmig ...
Ich.fahre die 12 Kilometer zur Arbeit immer auf dem Fahrrad. Frage mich, ob dies der letzte Frühling sein wird.

Ct Abdomen: Krebs! hat auch die Blasenwand befallen und den Abfuss der rechten Niere behindert. Die Niere ist gestaut - deswegen die Schmerzen.
Allerdings werden keine Lympfknotenmetastasen gesehen.

meine Urologin schickt mich in die Uniklinik Mannheim (UMM) mit der Frage, ob eine Harnleiterschiene gelegt werden soll, damit die Niere wieder abfließt. Außerdem könnte wohl trotz ausgedehntem Befund wohl operiert werden, da keine Lymphknoten befallen. Ich beginne eine Recherche zu Operateuren.
Außerdem empfiehlt sie ein multiparametrisches MRT zur Biopsie - wieder Recherche.
Im UMM meinen sie, erstmal abwarten, Schiene hätte auch Nebenwirkungen und veranlassen ein PSMA-PET-CT statt der Szinti.

Heute PET-CT: Knochenmetastasen und Lympfknotenmetastasen bis auf Nierenhöhe - sogar Verdacht auf Streuung in den Bauchraum!
Bin ziemlich durch den Wind. Bekomme am selben Tag noch die Gelegenheit mit Prof. Nuhn zu sprechen: Von OP kann keine Rede mehr sein - zu fortgeschritten! Hormon- und Strahlentherapie. Das Wort "palliativ" fällt.

Jetzt verschlechtern sich die Nierenwerte, bei weiter leichten Schmerzen soll nun eine Schiene eingelegt werden und gleichzeitig die Prostatastanze erfolgen.
Schiene klappt nicht, da Eingang des Leiters in der Blase durch den Tumor verlegt - ich bekomme eine PCN: ein Schläuchlein im Rücken bis zur Niere zum Ablaufen des Urins. Trage jetzt einen Beutel am linken Bein. Gleichzeitig beginnt die Hormontherapie (ADT) - alle 3 Monate eine Spritze ins Bauchfett. Perspektive ist, dass der Tumor zurückgeht und die Schiene doch noch gelegt werden kann.

Habe jetzt 2 Monate mit dem Beinbeutel gelebt: Normal 40h gearbeitet, 12 km zur Arbeit geradelt, Moutainbike, Felsklettern - allerdings dieses Jahr nicht alpin, Wandern - nur Joggen hat zuviel Schaum geschlagen.
Die Hormontherapie führt bei mir zu gut erträglichen Hitzewallungen - ca. 5-10x/d - die Libido ist sehr stark zurückgegangen. Sonst fit

Heute bin ich ins UMM 2 Tage stationär: Es soll versucht werden, über die PCN mit Kontrastmittel den Harnleiter darzustellen, den Gang dann aufzuweiten und die Schiene über die Blase zu legen. Wir hoffen, dass durch die ADT der Tumor zurückgegangen ist. - Dann wär ich den Beutel erstmal los.

:-))) der Gang war frei, keine OP nötig gewesen, brauch auch erstmal keine Schiene, ADT hat super gewirkt!

Heute zum ersten Mal Apalutamid (Apa) zur ADT. 4 Tabletten morgens.
War meine Hauptbeschäftigung die letzten Monate, die für mich beste Zweittherapie zu finden. Habe mehrere Meinungen gehört: Drei sprachen sich für Abirateron (oder Apa) aus und Zwei für die frühe Chemo (oder Apa). Die Strahlentherapie ab Januar hat niemand in Frage gestellt - nur bezgl. des Ausmaßes gibt es Differenzen.
Ich schrecke vor der Chemo zurück, wäre wohl erstmal arbeitsunfähig und würde schon früh im Verlauf bleibende Nebenwirkungen (Neuropathien) riskieren. Ich verzichte allerdings damit auch auf die evt. wirksamste Therapie, denn Abi oder Apa könnte man ja dann auch noch anschließen.

Schreck: Testo auf 2,7 gestiegen (PSA weiter niedrig), habe die Theorie, dass die vorletzte ADT intramuskulär ging, deswegen schneller verstoffwechselt. Arzthelferin hats wohl noch nie bei einem mageren Mann gemacht, werde mich im Weiteren wieder selber spritzen.

Mit Apa sind PSA und Testosteron weiter zurückgegangen. Die Hitzewallungen haben sich etwas verstärkt und die Libido ist weg - leide aber unter beidem nicht sehr stark.
War dreimal in den Alpen dieses Jahr - allerdings kein alpines Klettern. Wandern ist auch mal wieder schön (1500 hm hoch und runter problemlos) und Klettersteige.

letzte Woche letzte Strahlentherapie, ging 28 Tage, 50 Gray flächig und nochmal 9 Gray als Boost auf die Prostata.
Boost nicht ausgereizt bis 25+50 =75, da Therapeutin "Bauchweh" bei meinen doch sehr früh einsetzenden Durchfällen.
Hatte initial bis zu 10/Tag - unter Loperamid dann eher im Griff. Analschleimhaut mit Melkfett und Cortisonsalbe behandelt.
Ausserdem Reizblase - ca. 3x/Nacht raus. Blöd war die ständige latente Übelkeit (kein Erbrechen), erst MCP, dann Zofran - half nicht. Wollte kein Essen mehr riechen. 2 kg verloren. Jetzt unter Dexamethason 4 mg Appetit wieder besser.
Hab am Anfang noch die Nachmittage gearbeitet - dann seit 3 Wochen jetzt AU - die Therapie erschöpft doch sehr, ständig müde und kaputt - heisst: "Fatigue", würde jetzt noch 4-8 Wochen bemerkbar sein.
Zwischendurch weiße Blutkörperchen auf 2,5 abgefallen - jetzt wieder 3,2.
PSA war erhöht wegen Zellzerfall unter Strahlen - Bestimmung bringt nichts während Therapie

Nachdem der PSA jetzt 18 Monate fast nicht mehr nachweisbar war, steigt er jetzt wieder. Komme wohl in die Kastrationsresistenz. Chemo steht im Raum. Erstmal noch ein PET CT - je nach Ort der Aktivität kann man evt. nochmal draufstrahlen.
Bin nach 2,5 Jahren ohne Testosteron nicht mehr ganz so fit und ein vorher nie gesehenes Bäuchlein bildet sich. Kaum noch Körperbehaarung, Hoden und Penis sind sehr klein geworden. Rührt sich kaum mehr was. Wir kommen gut damit zurecht.
Hund seit 2 Jahren und seit Mai ein Wohnmobil - waren gut unterwegs.

im Februar 23 dann Bestrahlung der Metastasen Hüfte und Wirbel, PSA dann wieder runter.
Aktuell steigt er wieder.

Habe übrigens die alten und hohen PSA-Werte (67 etc.) gelöscht. So werden jetzt die Schwankungen in der Grafik deutlicher.
PSMA PET ist beantragt