Manfred_1956



Personalien und Diagnosen

Personalien

Sichtbarer Name: Manfred_1956
Land: Österreich
Bundesland/Kanton: Oberösterreich
Geburtsjahr: 1956
Alter: 67
Beruf: Pensionist
Hobbys: Reisen, Lesen, Video, Sport
Meine Homepage:

Daten bei Erstdiagnose

Datum: 20.07.2017
Alter bei Diagnose: 60
PSA: 5.23
Biopsiert? Ja
TUR-P? Nein
Gleason Score: 4 + 3 = 7b
TNM-Diagnose: T2 N0 M0
Bemerkung: T2 mit Verdacht auf T3

Maximal gemessenes Prostatavolumen

Datum: 06.10.2017
PSA: 5.23
Volumen in ml oder cm³: 35 ml

Postoperative pathologische Daten

Datum:
Gleason Score:
pTNM-Befund:
Schnittränder:
p-L-V-P-G-Befunde:
Siehe Bericht vom:

Prostatakrebs - Behandlungen

** PSA-Wert zu Beginn der Behandlung
von bis PSA** Art Klinik Ort
26.01.18 27.01.18 4.41 NanoKnife (IRE) St. Stephan (Interdisziplinäres Prostatateam) Wels



Medikamente

NEM = Nahrungsergänzungsmittel
von bis Medikament + NEM Menge / Zeiteinheit
Menge pro T/W/M/J etc.


PSA-Verlauf    ng/ml    logarithmisch

PSA-Verlauf    ng/ml    linear

PSA-Verdoppelungszeiten in Jahren

Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gestiegen.
Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gesunken.
* Berechnet auf 1, 2, 4 und 8 Perioden rückwärts.

Grenzwert = 3 Jahre


Berechnung der Verdoppelungszeit in Tagen

Verdoppelungszeit in Jahren:
Verdoppelungszeit in Tagen:
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
01.02.10 1.44
09.03.11 1.50 18.65
21.01.13 1.80 7.12 9.23
05.05.17 4.45 3.28 3.93
20.07.17 5.23 0.89 2.92 4.01
02.11.17 4.27 -- -- 4.41
22.11.17 4.10 -- -- 4.07
12.01.18 4.41 1.33 4.18 --
26.04.18 1.40 -- -- -- --
30.07.18 0.90 -- -- -- --
28.01.19 0.60 -- -- -- --
06.09.19 0.39 -- -- -- --
10.01.20 0.60 0.56 -- --
18.05.20 0.60 1.12 -- --
12.01.21 0.54 -- -- -- --
14.04.21 0.68 0.76 5.02 2.00 --
07.10.21 0.49 -- -- -- --
03.12.21 0.61 0.49 -- 64.80 --
24.03.22 0.70 1.53 0.89 3.19 14.18
           
           
           
           
           
           
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           

Mein Bericht

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Datum Δ 

letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
10.06.2022 0.70 24.03.22
Ich verfolgte und beobachtete meinen PSA-Wert im Rahmen der Gesundenuntersuchungen schon seit 2005 regelmäßig. Zwischen 2013 und 2017 war ich diesbezüglich leider etwas schlampig. Stress im Beruf und teilweise auch privat ließen die Gesundenuntersuchungen etwas in den Hintergrund rücken. Dies wohl auch deshalb, weil ja ohnehin immer alles bestens war und ich ja keinerlei gesundheitliche Probleme hatte. Im Frühjahr 2017 riss ich mich endlich wieder am Riemen und meldete mich zu einer Gesundenuntersuchung an. Es war neuerlich alles ziemlich perfekt, nur der PSA-Wert war mit 4,45 zwar noch ganz knapp im Norm-Bereich (4,50), aber doch deutlich erhöht im Vergleich zum letzten gemessenen Wert von 1,80 im Jänner 2013.
Ich nahm diesen Weckruf zum Anlass, einen Kontroll-Termin bei meinem Urologen zu vereinbaren.

Tastbefund, Ultraschall - alles unauffällig, lediglich der PSA-Wert war mit 5,23 nochmals deutlich angestiegen. Mein Urologe empfahl daher eine Biopsie, die dann am 25.8.2017 auch durchgeführt wurde.

Transrektale systematisch/randomisierte 12-fach Stanzbiopsie - Befund:

Adenocarcinom der Prostata, mäßig differenziert, tubulär partiell cribrös, Gleason 4+3=7b (ISUP-Graduierungsgruppe 3), UICC 2017: Grad 2b
Stanze 1, Lateralzone links: etwa 1 cm messender Stanzzylinder mit 90 %iger Infiltration (4+3=7).
Stanze 2, Basis links: knapp 1 cm messender Stanzzylinder mit 90 %iger Infiltration (4+3=7)
Stanze 3, Mitte links lateral: etwa 1 cm messender Stanzzylinder mit 30 %iger Infiltration (4+3=7)

Aufgrund dieser Diagnose erklärt mir mein Urologe, dass "Feuer am Dach" sei und wir was machen müssen. Nicht zwingend sofort in der Sekunde, aber doch eher zeitnah. Zur Auswahl steht die radikale Prostatektomie oder die Strahlentherapie. Vom onkologischen outcome sind beide Varianten sehr vergleichbar, lediglich bei den zu erwartenden Nebenwirkungen gibt es Unterschiede, wobei alle mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden unerwünschten Effekte ziemlich unangenehm sein können. Ich soll mir halt überlegen, welchen Weg ich gehen möchte. Auch die Einholung von Zweitmeinungen sowie eine zusätzliche genauere Abklärung mittels MRT würde er empfehlen. Dazu gibt es die Möglichkeit, einer von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlten "normalen" MRT (vermutlich mehrwöchige Wartezeit!!!) oder der wesentlich genaueren, von der Kasse aber leider nicht bezahlten "Privat-Leistung" mpMRT.

Na bumm! Also überlege ich halt und nehme dazu natürlich das Internet in Anspruch. Die zur Verfügung stehenden Standardtherapien klingen hinsichtlich Nebenwirkungsprofil furchterregend. Meine Internet-Recherche bringt mich auch zu den relativ neuen "Fokalen Therapien" - Brachy, HIFU, IRE, ...
Scheixxe, was ist was? Was funktioniert, was nicht? Was ist seriös, was nicht? Nebenwirkungen? Fragen über Fragen, die ich bei zwei weiteren Vorsprachen (2.11. und 16.11.2017) mit meinem Urologen bespreche. (Dazu weiter unten mehr!)

Ich kann mir dank "Beziehungen" einen raschen "normalen" MRT-Termin organisieren, der dann am 6.10.2017 über die Bühne geht.

MRT-Befund:
Prostata-Volumen: 4,3 x 3,3 x 3,5; Transitionalzone: Inhomogen signalarm verändert.
Periphere Zone / Kapsel: Basisnahe links dorsolateral knapp über 1 cm große malignomsuspekte Diffusionsstörung und frühe Anreicherung. In diesem Bereich auch Hinweise auf Kapselüberschreitung bzw. unscharfer Begrenzung zum neurovasculären Bündel.
Hämatome nach Biopsie: Keine
Samenblasen: Hinweis auf retikuläre Infiltration links.
Lymphknoten: Keine
Beckenskelett: Nicht metastasensuspekt
Harnblase: Unauffällig
Hernien: Keine

Weil die Sache mit dem NanoKnife (IRE) lt. HomePage des Herrn Prof. DDDr. Stehling für mich so extrem verlockend klingt, nehme ich am 6.11.2017 Kontakt mit Offenbach auf. Das Gespräch mit Frau Hohn ist überaus angenehm und freundlich. Sie bietet mir an, meine MRT-Daten via Internet nach Offenbach zu überspielen, damit sich Herr Prof. Stehling die Sache gleich einmal ansehen kann. Bei diesem Gespräch stellt sich auch noch heraus, dass Herr Prof. Stehling regelmäßig ca. 1 x pro Monat nach Österreich kommt, weil er hier im Privatsanatorium St.Stephan in Wels auch IRE-Behandlungen durchführt. Perfekt, denn Wels ist gerade einmal 25 Auto-Minuten von meinem Wohnort entfernt. Ich übermittle noch am gleichen Tag meine MRT-Daten nach Offenbach und erfahre schon 2 oder 3 Tage später, dass lt. Prof. Stehling meine Situation geradezu perfekt für die Behandlung mittels IRE erscheint. Leider sind meine MRT-Bilder wie üblich schlecht (normales MRT halt), weshalb dringend die Wiederholung mittels multiparametrischem MRT empfohlen wird. Am 8.12.könnte mir Herr Prof. Stehling dann ein persönliches Gespräch in Wels anbieten, wo dann mit Hilfe der aktuellen mpMRT-Bilder eine noch genauere Einschätzung der Situation möglich wäre. Ich akzeptiere diesen Termin und lasse am 22.11.2017 die mpMRT mit Endorektalspule durchführen.

Befund: Die Prostata misst axial 4,5 x 2,8 cm; kraniokaudal 4,7 cm, was ein Volumen von ca. 30 ml ergibt. Anamnestisch gesichertes Prostatakarzinom (Gleason 4+3=7); PIRADS 5; vom kernspintomografischen Aspekt möglich T3 N0 M0 (tumorsuspekte Läsion in der peripheren Zone links von der Basis bis in das mittlere Drittel wie oben beschrieben; fragliche weitere winzige Läsion subkapsulär an der Basis rechts). Mäßige Prostatahyperplasie.

Mein Urologe bleibt bei einer weiteren Besprechung am 16.11.2017 bei seiner ursprünglichen Einschätzung: RPE oder Strahlentherapie. Alles andere ist Blödsinn. Wenn ich so viel Angst vor den Nebenwirkungen habe, kann ich - wenn ich Mut zum Risiko habe, also auf ein sehr langsames Tumorwachstum "wette", die "active surveillance" ventilieren, wobei er dies nur ganz inoffiziell (weil nicht Leitlinien-gemäß) mit viel "Bauchweh" anbietet.

Hinsichtlich Prof. Stehling und IRE wird mein Urologe richtig emotional. Humbug und ethisch vollkommen inakzeptabel. Die Erfolgsmeldungen lt. Dr. Stehling sind hochgradig unglaubwürdig, aber das wundert ihn auch nicht, denn: Zitat "Der ist ja nicht einmal ein Urologe". Hände bloß weg davon. Das einzige, was ihm bei Prof. Stehling Respekt und Anerkennung abnötigt, ist seine professionelle Homepage und sein bedingungsloser Geschäftssinn.
Medizinische Argumente? Wenig! Nur das Argument, dass der Prostatakrebs fast immer multifokal auftritt und es daher nichts bringt, die Index-Läsion zu entfernen, weil ja die weiteren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorhandenen Tumorherde ihr böses Spiel weiter treiben würden.

Also gut: Konservative Zweitmeinung - und zwar deren 2!

Erster Zweitmeinungstermin: 5.12.2017 im Kompetenz-Zentrum Prostata in Linz.

Der sehr nette Oberarzt im Krankenhaus bestätigt die Meinung meines Urologen. Es kommt seiner Meinung nach nur die RPE (DaVinci) OHNE Nervschonung samt pelviner Lymphadenektomie in Frage. IRE ist Blödsinn, die Ansagen des Dr. Stehling sind für ihn total unglaubwürdig und bestenfalls gutes Marketing. Seinem Vater oder einem guten Freund würde er das jedenfalls mit aller Vehemenz auszureden versuchen.
Total geknickt nehmen meine Frau und ich das offensichtlich Unvermeidliche zur Kenntnis und akzeptieren den nächsten zur Verfügung stehenden OP-Termin Mitte März 2018.

Zweiter Zweitmeinungstermin: 13.12.2017 in der Privat-Ordination eines Primars einer urologischen Abteilung eines anderen Linzer Krankenhauses

Mein Zweitmeinungs-Primar erzählt mir am 13.12.2017 im Wesentlichen das Gleiche wie mein Urologe bzw. der Oberarzt im Kompetenzzentrum Prostata: Erstens: RPE oder Strahlentherapie und zwar pronto. Und Zweitens: Finger weg von dem experimentellen IRE-Humbug. Funktioniert nicht und verkompliziert sogar die dann doch nötig werdende OP extrem. (Mit dieser Aussage hat er sich als vollkommen ahnungslos in Sachen NanoKnife/IRE geoutet, denn die IRE ist eine Non-Thermale Behandlung, die allfällige konservative Folgebehandlungen mitnichten negativ beeinflusst.)

Das Gespräch mit Herrn Prof. DDDr. Stehling in Wels war extrem angenehm und informativ. Meine Frau und ich hatten ein unglaublich gutes Gefühl. Die negativen Aussagen aus den Kreisen der Urologie wurden sachlich und total plausibel
entkräftet. Stichwort Multifokalität: Ja das stimmt, aber da der Prostatakrebs in aller Regel sehr langsam wächst, ist dennoch sehr viel gewonnen, wenn die große Indexläsion, die noch dazu gerade dabei ist, die Kapsel zu durchbrechen, eliminiert ist. Damit ist zunächst einmal viel Zeit gewonnen. Sollten tatsächlich weitere Mikro-Herde vorhanden sein, können die in der erhalten bleibenden Rest-Prostata natürlich weiter wachsen. Das dauert aber und da auch nach der IRE natürlich weiterhin Wachsamkeit geboten ist (regelmäßige PSA-Bestimmungen und mpMRTs) würde das nicht verborgen bleiben. Sollte also tatsächlich irgendwann wieder was in signifikanter Größe vorliegen, kann man ja wieder entsprechend reagieren. Entweder neuerlich mit einer IRE oder mit der klassischen OP oder ev. mit bis dahin ganz neu entwickelten onkologischen Waffen. Die Medizin entwickelt sich ja weiter. Die IRE hinterlässt ja nicht - wie z.B. die Strahlentherapie - ein nahezu unbehandelbares Schlachtfeld, es bleiben alle Optionen offen. Die IRE ist - rein onkologisch in Richtung Rezidivwahrscheinlichkeit betrachtet - nicht besser als die RPE, aber auch nicht schlechter. Der riesige Vorteil liegt aber im deutlich geringeren Preis, sprich dem wesentlich besseren Nebenwirkungsprofil --> so gut wie keine Inkontinenz und auch dramatisch weniger Potenzprobleme.
Dass die etablierte Urologie, trotz dieser auch in Studien schon nachgewiesenen Vorteile, so beharrlich mauert, hat vermutlich tatsächlich in erster Linie mit ökonomischen Interessen zu tun. Mit großen Operationen ist in den Kliniken nun mal deutlich mehr zu lukrieren als mit kurzen tagesklinischen Eingriffen, die noch dazu häufig von Radiologen und nicht von Urologen durchgeführt würden..
Schon spannend, man wirft sich also wechselseitig ökonomische Eigeninteressen vor. Dennoch erschien mir die Argumentation von Herrn Prof. Stehling plausibler.

Nach all den - für einen medizinischen Laien schwer zu verstehenden - Argumenten waren meine Frau und ich wieder mit unserem Problem alleine. Wer hat recht? Wem soll, kann, darf man vertrauen? Also weiter in die Materie einlesen, Studien studieren und in unzähligen schlaflosen Stunden mit seinen Ängsten, Hoffnungen und Zweifeln irgendwie klar kommen.

Letztlich haben wir uns - trotz aller Warnungen und Unkenrufen - für die nebenwirkungsfreundlichere Variante = NanoKnife/IRE entschieden. No risk, no fun heißt es doch so schön.

Am 26.1.2018, also 2 Monate vor meiner schon fix vereinbarten Radikal-OP, fuhr ich mit meinem PKW um 7:00 Uhr nach Wels, um meinem Krebs mittels IRE zu Leibe zu rücken. Die Aufnahme erfolgte schnell und unproblematisch. Ich bezog mein tolles 1-Bett-Zimmer und dann ging es auch schon los. Man brachte mich in den OP, Lagerung in "Steinschnitt-Lage", Desinfektion, Vollnarkose, transrektale Sonographie und Darstellen des Situs, Platzierung der 4 IRE-Elektroden, ...
Nach gut 2 Stunden war der ganze Zauber im OP vorbei und man brachte mich in den Aufwachraum. Dort wurde ich, nachdem ich wieder aufgewacht und somit in der realen Welt angekommen war, freundlich begrüßt und nach meinem Befinden gefragt. Nun, das war - wie soll ich sagen - schon sehr gewöhnungsbedürftig. Obwohl ich keine Schmerzen in dem Sinn hatte, war es dennoch sehr unangenehm. Ich hatte noch nie einen Katheter und mit diesem Gefühl umzugehen, war schon nicht einfach. Mit diesem extremen Harndrang untätig liegen zu müssen, ist tatsächlich eine mentale Herausforderung. Alles drängt dich, aufzustehen und aufs WC zu gehen, aber dein Verstand sagt dir, vergiss es, du kannst/musst liegen bleiben, es passiert nichts, der Katheter regelt das alles. Wie gesagt, keine Schmerzen, aber ein extrem schräges, unangenehmes Gefühl. So gegen 14:00 Uhr brachte man mich in mein Zimmer, wo schon meine Frau auf mich wartete. Alles gut und mit dem Harndrang kam ich inzwischen auch schon ganz gut klar. In der Nacht gesellten sich dann noch so alle 30 - 40 Minuten kurze - ca. 30 - 60 Sekunden andauernde - Blasenkrämpfe dazu. Die starken Stromstöße des NanoKnife haben offensichtlich die Beckenboden- bzw. Blasen-Muskulatur doch ordentlich irritiert und aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber auch da, unangenehm, aber nicht tragisch und letztlich gut aushaltbar. Mit Sicherheit aber nicht schlimmer, als auch die radikale OP ohne Nervschonung samt pelviner Lymphadenektomie gewesen wäre, denn auch die wäre postoperativ vermutlich nicht ohne Schmerzen und Irritationen abglaufen.
Am nächsten Morgen war alles vorbei, die Muskulatur hat sich wieder beruhigt und an den Katheter habe ich mich auch schon gewöhnt. Nach dem Frühstück ging es zur Kontroll-mpMRT. Alles in bester Ordnung, also Entlassung. Ich packte meine Sachen und fuhr selbst mit dem PKW zurück nach Hause. Nach 10 weiteren Tagen Krankenstand (des Katheters wegen) habe ich mir selbst den Katheter gezogen und mich wieder vollkommen problemlos ins Berufsleben eingeklinkt.

Die IRE ist inzwischen ca. 4 1/2 Jahre her und es geht meiner Frau und mir hervorragend. Keinerlei Kontinenz- und/oder Potenz-Probleme. Wir können - so wie eh und je - unser eheliches Liebesleben ohne auf Viagra oder sonstige Hilfsmittel angewiesen zu sein, genießen. Lediglich das Volumen des Ejakulats ist deutlich geringer geworden, aber trotzdem weit von einem "trockenen" Erguss entfernt.

Ich beobachte natürlich konsequent und diszipliniert meine Werte. Anfangs alle 3 Monate, inzwischen halbjährlich wird der PSA-Wert gemessen. Dieser hat sich bei einer verbliebenen Restprostata von ca. 2/3 der ursprünglichen Größe konstant auf 0,4 - 0,6 eingependelt. Auch die mpMRT-Kontrollen, im ersten Jahr ebenfalls 1/4-jährlich, inzwischen im Jahresabstand, werden fort geführt. Auch da immer das gleiche perfekte Ergebnis - keinerlei Hinweis auf Rest- oder Rezidivtumor.

Auch mein neuer Urologe - das Vertrauen zu meinem alten war doch etwas erschüttert - attestierte mir "Klinisch komplette Remission des Adeno-Karzinoms nach IRE."

Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich meine Frau und ich sind, dass wir uns trotz aller Unkenrufe und Schwarzmalerei
der etablierten Urologie für diese Methode entschieden haben. Die beste Entscheidung ever.

Obwohl ich mich 2017/2018 damit abgefunden habe, auf den Kosten dieser Behandlung wohl sitzen zu bleiben,
habe ich mich 2 Jahre nach dem Eingriff aufgrund des überragenden Behandlungserfolges - kurz vor Ultimo - doch dazu entschlossen, von meiner gesetzlichen KV die Behandlungskosten einzufordern, was diese natürlich ablehnte. Ich habe daraufhin meine KV geklagt. Obwohl dieses Gerichtsverfahren noch immer offen ist, deutet inzwischen doch alles darauf hin, dass ich diesen Rechtsstreit gewinnen werde. In Österreich gibt es nämlich eine OGH-Entscheidung, wonach die gesetzliche KV auch bei einem wissenschaftlich (noch) nicht anerkannten (= experimentellen) Verfahren leistungspflichtig ist, sofern aufgrund einer ausreichend großen Anzahl von Fällen davon ausgegangen werden konnte, dass dieses Verfahren erfolgreich sein könnte, ODER wenn es beim Kläger (also bei mir!) konkret erfolgreich war. Da die KV bis zuletzt trotz meiner zahlreich nachgewiesenen perfekten PSA-Werte und der nicht minder perfekten mpMRT-Befunde darauf bestand, mein Behandlungserfolg sei mangels einer Kontroll-Biopsie nicht bewiesen, habe ich mich halt heuer im Februar einer solchen Sinnlos-Biopsie unterzogen. Das Ergebnis war - wie nicht anders zu erwarten - ebenso perfekt: Keinerlei Tumornachweis! Jetzt dreht sich der gerichtlich ausgetragene Streit nur mehr um die Höhe der mir zustehenden Leistung. Man wird sehen, was das Gericht zu dem Leistungs-Angebot meiner KV von € 700,-- für die IRE (tatsächliche Kosten: € 14.700,--) zu sagen hat. Man wird sehen. Ich kann jedenfalls nur allen österreichischen Kollegen dazu raten, den Klageweg zu beschreiten.

Wie auch immer, meine Frau und ich haben durch die Entscheidung für die IRE jedenfalls schon 4 1/2 krebsfreie Jahre mit einer hervorragenden Lebensqualität gewonnen, was nach der so dringend anempfohlenen RPE ohne Nervschonung nicht annähernd möglich gewesen wäre.
















       

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