Nach zwischenzeitlichem Anstieg des PSA auf 0.02 ist er jetzt wieder bei 0.01. Letzten November hatte ich bei meinem Labor nach deren Messmethode nachgefragt, weil ich mir Sorgen machte. Den Artikel, auf den sich die Antwort bezieht, habe ich unter
https://www.martini-klinik.de/fileadmin/Dateien/PDFs/Literatur_des_Monats/2018/Literatur-des-Monats-November_2018_Isbarn.pdf gefunden. Hier die Antwort:
Herzlichsten Dank für Ihre Rückmeldung und die zusätzliche Literatur. Gerne bestätige ich Ihnen, dass unser PSA Assay ein «ultra-sensitiver» Test ist. Daher sind die unsere Werte entsprechend zuverlässig und für die Überwachung des Status nach radikaler Prostatektomie geeignet.
Ich habe Ihre Schlussfolgerung zum Anlass genommen um den Artikel und zusätzliche Literatur inklusive des Original-Artikels zu studieren. Meiner Meinung nach ist Ihre Schlussfolgerung in einigen Punkten nicht ausreichend korrekt:
*) Die Autoren haben den ERSTEN post-OP PSA Wert herangezogen, um ihre Schlussfolgerungen anzustellen. Hier hat sich gezeigt, dass bei uPSA > 0.03 ug/l ein erhöhtes Risiko auftritt, dass es zu einem biochemischem Rezidiv (BCR) kommt.
*) Das BCR ist auch in der Studienbeschreibung der Martini-Klinik mit «BCR definiert als PSA‐Wert > 0,2 ng/ml» angegeben.
*) Besonders eindrucksvoll finde ich folgenden Satz in der Zusammenfassung, welchen Sie im Originalkontext auch nochmals lesen sollten:
«Die Entscheidungsfindung (Anmerkung meinerseits: Entscheid Bestrahlung ja / nein) kann möglichweise durch Bestimmung des postoperativen uPSA‐Wertes ca. drei Monate nach der Operation erleichtert werden. Beträgt der uPSA‐Wert < 0,03 ng/ml, ist das Risiko eines Progresses als relativ niedrig einzustufen und eine adjuvante Radiatio würde in diesem Fall für viele Patienten eher eine Übertherapie bedeuten.»
Beachten Sie bitte die vorsichtige Formulierung («möglicherweise») und den Hinweis auf die «Übertherapie».
Sie haben nun selbst weit nach der OP den Wert 0.03 noch nicht überschritten, d.h. in denke die Schlussfolgerung ist erlaubt, dass Sie nach den Resultaten der Studie zu der Gruppe von Patienten gehören, welche ein niedriges Risiko für ein BCR haben. Diese Einschätzung / Lesart deckt sich mit der Aussage Ihres Urologen, dass man noch Zeit hat bis entsprechende Entscheidungen anstehen.