Arztbesuch wegen einer ständig blutenden Hautstelle an der Schläfe, mein Hausarzt bestätigte
meinen Verdacht es könne sich um Hautkrebs handeln. Ich habe dann den Wunsch geäusert
auch einen Checkup zu machen, was mein Hausarzt auch gleich befürwortet hat. Es folgte gleich
eine Abtastung der Prostata mit der beruhigenden Aussage die ist in Ordnung, aber es folgte 1 Woche
später noch eine Ultraschalluntersuchung, Blut war schon ein paar Tage vorher abgenommen worden und
die Werte waren unauffällig.

Ultraschalluntersuchung Bauchraum, dabei wurde eine vergrößerte Milz und eine Prostata mit
unsauberer Randstruktur festgestellt. Einen Psa-Wert von 9,84 hatte er auch schon vorliegen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber eher Angst vor der vergrößerten Milz weil da unter Umständen eine
Leukämie als Ursache hätte vorliegen können. Es folgte ein Ct vom Abdomen und eine Überweisung zum
Urologen. Beim CT wurden keine Auffälligen Lymphknoten gefunden. Beim Urologen wurde erstmal Blut genommen für Psa-Test, danach abtsten der Prostata mit dem Hinweis dass diese nicht in Ordnung wäre.

Der Urologe teilt mir den Psa von 10,34 mit macht eine Ultraschalluntersuchung der Prostata und meint ich müsse unverzüglich eine Biopsie machen lassen und der Termin würde auch sofort von der Arzthelferin ausgemacht werden.

Biopsie der Prostata, 13 Stanzen unter Kurznarkose in der Klinik am Lerchenberg in Heilbronn

Besprechung der Biopsiedaten beim Urologen: 13 von 13 Stanzen positiv, T3a Gleson 8.
Das war ein Schock, ich bekam die Empfehlung mich bestrahlen zu lassen musste aber erst noch
ein Knochenszyntigramm machen lassen, der nächstmögliche Termin war aber erst am 18.01.2017

Ich habe mich nach vielen Gesprächen dazu entschieden mich bei einem Radiologen wegen einer
Strahlentherapie zu informieren.
Beginn mit Hormontherapie 90 Tage Bicalutamid.

Beginn Hormontherapie 1. Spritze Pamorelin

Knochenszyntigramm im Klinikum am Plattenwald Neckarsulm, es wurden keine Auffälligkeiten
festgestellt.
Ich habe mich einigen Gesprächen für eine Strahlentherapie entschieden.

Vorstellung Strahlentherapie Klinikum am Gesundbrunnen Heilbronn.
Nach dem Gespräch habe ich mich für eine Strahlentherapie mit Rapid Arc
in 38 Sitzungen entschieden.

Beginn Strahlentherapie Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn

2. Spritze Pamorelin
Die Nebenwirkungen nehmen zu, vermehrte Hitzewallungen, Potenz sowie Lust auf Sex ist
nicht mehr vorhanden.

Ende Strahlentherapie. Ab mitte der Strahlentherapie starker Harndrang und vermehrt
sehr schmerzhafte Durchfälle. Ich habe dann Colifoam Rektalschaum bekommen und so wurde es
einigermaßen erträglich. Das ganze hat sich 4 Wochen nach dem Ende der Strahlentherpie gebessert.

Anschlußheilbehandlung in der Kraichgauklinik Bad Rappenau.
Diese 3 Wochen haben mir sehr gut getan und ich konnte mich körperlich und
auch seelisch wieder etwas erholen.

3.Spritze Pamorelin

4.Spritze Pamorelin, Psa fast halbiert. Leider bekomme ich wieder Darmprobleme, Diagnose Strahlenproktitis
immer wieder sehr schnelle blutige Durchfälle. Alle Versuche meines Hausarztes, Tabletten, Zäpfchen, Rektalschaum
blieben ohne Wirkung.
Ein Besuch beim Proktologen brachte Ernüchterung, Strahlenproktitis für die es keine Heilung und auch keine wirksamen Medikamente gibt, sprich ich muss sehen wie ich damit zurecht komme. Wenn nicht gewährleistet ist dass eine Toilette in der Nähe ist, muss ich mir mit Imodium Akut helfen das ist sicher nicht gesund aber nur so kann ich garantieren dass nix in die Hose geht.

5. Spritze Pamorelin, Psa noch einmal gesunken

6. Spritze Pamorelin Psa sinkt nur noch langsam, Nebenwirkungen unverändert

7. Spritze Pamorelin, Psa ist wieder leicht gestiegen, waren die 0,26 schon der Nadir ?

8. Spritze Pamorelin, Psa wieder leicht gesunken. ich bin erleichtert anscheined habe ich
den Nadir noch nicht erreicht.

9. Spritze Pamorelin. Psa nicht mehr gesunken, minimal auf 0,23 gestiegen. Ich frage mich ob
nun nach 2 Jahren Hormonbehandlung der Nadir erreicht ist, oder evtl. die Hormonbehandlung
ihre Wirkung verloren hat. In 12 Wochen wird man mehr wissen, aber ich mache mir noch keine
Sorgen. Meine Darmprobleme haben sich noch nicht verändert, immer noch mehr oder weniger
blutige Durchfalle.
Meine vergrößerte Milz, die 2016 festgetellt wurde ist immer noch vergrößert, man weiß nicht warum
aber das interessiert jetzt keinen Arzt mehr.

Mein Psa ist nun auf 0.14 gesunken und mein Testosteron ligt bei 0,8 nmol.Die Nebenwirkungen der Hormonbehandlung ist unverändert, aber ich habe mich an die Hitzewallungen gewöhnt. Lediglich Muskelabbau und Fettaufbau machen mir zu schaffen. Ich habe im Dezember mit Krafttraining im Fitnessstudio begonnen, jedoch habe ich noch keine Verbesserung feststellen können, weder beim Gewicht noch bei Herz/Kreislauf und auch nicht bei der Fitness. Ich werde meine Chance nach 6 Monaten zu kündigen warnehmen, da ich einfach keinen Muskelaufbau zustande bringe.

Erfreulich, mein Psa ist auf 0,1 gesunken und Testosteron ist bei 0,7 Nmol. Habe ich nun meinen Nadir erreicht ?

Mein Psa ist mit 0,11 nahezu gleichgeblieben, ich hoffe nicht dass ich den Nadir schon erreicht habe. Mein Testosteron ist komischerweise schlagartig auf weniger als 0,2 Nmol gesunken, entweder es ist ein Messfehler oder aber ich habe nun wirklich gar keines mehr. Ich hoffe nicht dass sich jetzt die Nebenwirkungen noch verstärken werden. Ich bin jetzt auf den nächsten Termin im Dezember gespannt, was werden Psa und Testosteron machen ? Außerdem geht mein Urologe in den Ruhestand und ich werde dann seinen Nachfolger kennenlernen und im Dezember sind dann 3 Jahre seit meiner Krebsdiagnose vergangen und somit auch 3 Jahre Hormonbehandlung, welche dann normalerweise beendet werden müsste. 2020 wird für mich ein spannendes Jahr werden, es wird sich zeigen ob der Psa weiter auf dem Niveau von 0,1 bleiben wird, oder aber ohne Hormonspritze wieder ansteigen wird.

Leider sind die Nebenwirkungen der Strahlentherapie nicht ganz spurlos an mir vorüber gegangen. Meine Strahlenproktitis bewirkt dass ich nachts min. 2 mal zum Wasserlassen aufstehen muss, manchmal sogar alle 2 Stunden und dann kann ich das Schlafen vergessen und bin am nächsten Tag kaputt. Aber schlimmer sind meine Probleme am Enddarm, ich habe oft Durchfall und muss manchmal innerhalb einer Stunde 3 bis 5 mal auf Toilette. Wenn ichs nicht rechtzeitig bemerke und dann sofort in Reichweite einer Toilette bin gehts unter Umständen in die Hose, halten kann ich den Stuhl nicht mehr. Auch wenn ich die Rosette extrem zukneife drückt sich der Stuhlgang durch als ob es kein Hindernis wäre. Leider kann man do wohl nichts mehr machen, ich werde aber nächstes Jahr mal ins Enddarmzentrum nach Mannheim gehen und mich dort nocheinmal untersuchen lassen.

Heute habe ich meine Blutwerte abgeholt. Es hat keine Änderung gegeben, Psa weiter bei 0,11 und Testo <0,2 nmol/l, es scheint so als hätte ich meinen Nadir erreicht oder schon durchschritten falls man das von 0,1 auf 0,11 überhaupt sagen kann. Mein neuer Urologe ist seht nett und redet auch ein wenig mehr als mein Alter, leider sieht es so aus als ginge meine Hormonbehandlung do noch bis zum Sommer kommenden Jahres weiter. Alles in allem geht es mir aber gut und wenn der Psa sich bei dem Wert von 0,1 einpendelt denke ich mal werde ich anfang März meine letzte Spritze bekommen.

Es war mal wieder soweit der nächste Psa-Test steht an. Diesmal habe ich die Gelegenheit genutzt und den neuen Urologen mal etwas ausgefragt. Normalerweise sind die 3 Jahre Hormontherapie jetzt vorbei und ich müsste, wenn überhaupt nun meine letzte Spritze bekommen. Darauf angesprochen meinte er nur, mein Psa wäre nicht bei 0 und wir würden jetzt und auch in 3 Monaten nochmal Spritzen und dann mal abwarten was der Psa Wert dann macht. Heute habe die neuen Werte abgeholt, mein Psa hat sich innerhalb 3 Monaten verdoppelt, ich habe auch damit gerechnet dass irgendwann der Nadir erreicht sein wird. Ich habe in einer Woche einen Termin zur Besprechung, mal sehen was mein Urologe dann meint.

Psa auf 0,37 angestiegen, leichte Panik macht sich breit und Urologe will nach 6 Wochen einen erneuten Psa-Test machen

Psa nur auf 0,39 angestiegen, also wieder Entwarnung angesagt.

Psa steigt auf 0,73, jetzt will mein Urologe, dass ich ein PSMA-PET-CT machen lasse. Ich werde mich umgehend mit meiner Krankenkasse in Verbindung setzen und einen Termin in einer Klinik für das Psma-Pet-Ct ausmachen.

Das Pet-Ct wurde gemacht und es besteht der Verdacht auf eine beginnende Metastasierung an zwei Stellen in den Knochen und auf ein Wahlnuss großes Rezidiv in der Prostata. Mein Urologe übergibt meinen Fall an die Tumorkonferenz im Prostatazentrum Heilbronn.

Neuer Psa-Wert ist auf 1,68 angestiegen. Die Tumorkonferenz hat die Bestrahlung der Knochenmetastasen empfohlen.

Beginn der Bestrahlung in Heilbronn. 20 Termine

Ende der Betrahlung, Der PSA war während der Bestrahlung auf 4,1 gestiegen. Der Strahlenarzt wollte mit meinem Urologen sprechen, weil er der Meinung war, die Bestrahlung alleine würde nicht helfen den Psa wieder abzusenken, er war der Meinung das Rezidiv in der Prostata wäre für den Psa-Anstieg verantwortlich und man sollte zügig eine Chemotherapie machen und danach könnte er dann versuchen die Prostata noch einmal zu bestrahlen. Er wollte sich so schnell wie möglich mit meinem Urologen darüber unterhalten. Aber nichts der gleichen ist passiert, auch bei nachfrage bei meinem Urologen hieß es er habe noch keine Zeit gehabt, bzw. den Strahlenarzt nicht erreicht. Und heute beim Abschlussgespräch wollte mein Strahlenarzt nichts mehr davon wissen, die Bestrahlung ist vorbei, die Metastasen sind mit Sicherheit erledigt und der Psa werde jetzt sinken. Das war es dann, für Ihn war die Sache erledigt.

Psa auf 6,78 angestiegen, mein Urologe hat meinen Fall wieder an die Tumorkonferenz weitergereicht. Und mir erstmal Bicalutamid 50 verschrieben.

Die Tumorkonferenz hat den Vorschlag gemacht, entweder Abirateron oder eine frühe Chemotherapie mit Doxetaxel. Mein Arzt hat mich gefragt was ich machen möchte, da war ich etwas verunsichert und habe ihm geantwortet : Sie sind doch der Arzt, was würden Sie mir denn empfehlen ? Er meinte dann wir probieren dann erstmal mit den Tabletten und hat mir Abirateron und Prednison verschrieben.

Es sind nun 4 Wochen unter Einnahme von Zytiga vergangen und mein Psa-Wert hat sich halbiert. Die Nebenwirkungen halten sich bisher in Grenzen, ich hoffe es geht so weiter. Allerdings habe ich jetzt verstärkte Probleme mit dem Wasserlassen, ich muss oft Nachts raus und ich muss jetzt immer pressen und drücken und bekomme die Blase trotzdem nicht ganz leer, Restharn um 200ml. Ich nehme schon 3 Monate Tamsulosin, das hat leider so gut wie gar nicht geholfen, jetzt hat er mir ein anderes Produkt verschrieben, Dutasterit+Tamsulosin. Das soll meine laut seiner Aussage riesige Prostata am weiteren Wachstum hindern und sogar wieder etwas schrumpfen lassen. Ich bin natürlich jetzt recht verunsichert ob das Wachstum vom Rezidiv kommt oder von der restlichen Prostata, also den gesunden Zellen. Ich werde die Tabletten jetzt erstmal nehmen, obwohl die Nebenwirkungen beachtlich sind.