Moliere



Personalien und Diagnosen

Personalien

Sichtbarer Name: Moliere
Land: Deutschland
Bundesland/Kanton: Hessen
Geburtsjahr: 1956
Alter: 68
Beruf: Schauspieler
Hobbys:
Meine Homepage:

Daten bei Erstdiagnose

Datum: 11.12.2018
Alter bei Diagnose: 62
PSA: 3.90
Biopsiert? Ja
TUR-P? Nein
Gleason Score: 3 + 3 = 6
TNM-Diagnose: pT1c N0 M0
Bemerkung:

Maximal gemessenes Prostatavolumen

Datum: 11.12.2018
PSA: 3.90
Volumen in ml oder cm³: 40ml

Postoperative pathologische Daten

Datum: 11.10.2021
Gleason Score: 3 + 3 = 6
pTNM-Befund: pT3a pN0 cMx
Schnittränder: R1
p-L-V-P-G-Befunde: L0, V0, Pn1, G1
Siehe Bericht vom:

Prostatakrebs - Behandlungen

** PSA-Wert zu Beginn der Behandlung
von bis PSA** Art Klinik Ort
19.12.18 30.04.19 3.91 Active Surveillance Hausarzt Innsbruck
08.10.19 10.10.21 2.69 Active Surveillance Urologin Frankfurt am Main
11.10.21 15.10.21 2.56 DaVinci Uniklinikum Frankfurt am Main



Medikamente

NEM = Nahrungsergänzungsmittel
von bis Medikament + NEM Menge / Zeiteinheit
Menge pro T/W/M/J etc.


PSA-Verlauf    ng/ml    logarithmisch

PSA-Verlauf    ng/ml    linear

fPSA    %

PSA-Verdoppelungszeiten in Jahren

Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gestiegen.
Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gesunken.
* Berechnet auf 1, 2, 4 und 8 Perioden rückwärts.

Grenzwert = 3 Jahre


Berechnung der Verdoppelungszeit in Tagen

Verdoppelungszeit in Jahren:
Verdoppelungszeit in Tagen:
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
27.09.18 2.48
11.12.18 3.91 0.31
08.01.19 2.45 -- --
11.04.19 2.89 1.07 --
02.07.19 2.69 -- 3.56 6.50
08.10.19 2.65 -- -- --
23.01.20 2.97 1.78 3.93 3.75
19.02.20 4.10 0.16 0.58 1.71
29.10.20 2.35 -- -- -- --
02.02.21 2.75 1.16 -- 24.76 --
28.09.21 2.56 -- 7.41 -- 42.98
17.11.21 0.01 -- -- -- --
12.01.22 0.01 0.37 -- -- --
27.04.22 0.01 1.06 -- --
22.08.22 0.01 -- --
20.11.22 0.01 0.77 1.76 1.37 --
           
           
           
           
           
           
           
           
           
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           

Mein Bericht

Übersetzen auf:
Englisch    
Französisch    
Spanisch    

Datum Δ 

letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
30.09.2019 2.69 02.07.19
Mein PSA war mit ca. 2.5 in den letzten Jahren nie auffällig. Bei einer Allgemeinuntersuchung 2017 tastete mein Arzt eine Vergrößerung der Prostata. Bei einer nachfolgenden PSA-Messung im Herbst 2018 war der Wert wie immer bei 2.48, jedoch der Wert des f-PSA mit 15,3% leicht niedrig. Da mein Vater mit 71 Jahren an Prostatakrebs verstarb und meine Schwester zur gleichen Zeit mit 45 Jahren an Brustkrebs, empfahl mir mein Arzt ein MRT zur Abklärung.
Das MRT wurde am 13.11.2018 im Krankenhaus Hall in Tirol durchgeführt und ergab einen Verdacht auf Karzinomwachstum mit breitem Kapselkontakt, PIRADS 4, T2.

Am 11.12.2018 erfolgte dann die Stanzbiopsie, ebenfalls in Hall i.T., bei der 16 Stanzproben entnommen wurden.
Die Histologie bestätigte in 6 Stanzproben Formationen eines invasiven Adenocarcinoms der Prostata, Typ 3+3 nach Gleason, Score 6.

Am 19.12.2018 wurde das Ergebnis mit mir besprochen und es wurden mir die verschiedenen Therapiemöglichkeiten erklärt. Nach Abwägung aller Risiken habe ich mich für Active Surveillance entschieden und alle drei Monate den PSA-Wert bestimmen lassen, ohne besondere Auffälligkeit.

Nach der Diagnose habe ich abrupt das Rauchen aufgegeben und versuche mich etwas bewusster und gesünder zu ernähren. Seither habe ich 10 Kilo zugenommen und wiege jetzt 85 kg bei einer Körpergröße von 178 cm.

Im vergangenen Jahr sind die kleinen Probleme beim Wasserlassen, insbesondere das Nachtröpfeln, etwas stärker geworden. Ansonsten habe ich keine Beschwerden, die ich in Zusammenhang mit der Prostata sehe. Stärkere Schmerzen im Lendenwirbelbereich sind schon vor Jahren als Bandscheiben-Abnutzung diagnostiziert worden.

Vor kurzem bin ich nach Frankfurt am Main umgezogen. Dort steht kommende Woche mein erster Termin bei meinem neuen Urologen an, mit dem ich alles Weitere besprechen werde.

Ich denke über eine OP nach, da mich die ganze Sache nervlich etwas belastet. Als Schauspieler arbeite ich im ganzen deutschsprachigen Raum und habe oft Schwierigkeiten, die vierteljährlichen Active-Surveillance-Termine einzuhalten.
       
11.10.2019 2.65 08.10.19
Meine neue Urologin in Frankfurt ist sehr sympathisch und macht einen kompetenten Eindruck, ich bin zufrieden. Das PSA ist unverändert, alles gut!
Zum Jahresende ist das nächste MRT und die Biopsie fällig. Was mich etwas geschockt hat, ist die Tatsache, dass das MRT nicht zu den Kassenleistungen gehört. Das war in Österreich anders.
Ich bin mit den Unterlagen zur Techniker-Krankenkasse und habe die Kostenübernahme beantragt. Ich war so naiv, zu glauben, dass ich gleich die Zusage bekomme. Nein, der Antrag muss erst "geprüft" werden, was nur in der TK-Zentrale gemacht werden kann! Ich weiß nicht, was die da "prüfen" wollen, da die TK ja bisher gar keine Diagnose hat, das wurde ja in Österreich gemacht. Das ist reines "auf Zeit spielen"!
Da ich zur Zeit an einem großen Theater für das Weihnachtsstück engagiert bin und bald täglich Vorstellungen zu spielen habe, werde ich das MRT und die Biopsie sowieso erst im Januar machen lassen können!
       
12.10.2019 2.65 08.10.19
Die Techniker Krankenkasse hat mir heute mitgeteilt, dass sie die Kosten für das MRT der Prostata nicht übernimmt!
       
13.10.2019 2.65 08.10.19
Widerspruch gegen Bescheid der Techniker Krankenkasse eingelegt.
       
22.10.2019 2.65 08.10.19
Die Techniker Krankenkasse lehnt auch den Widerspruch ab.
Ich komme mir etwas rat- und hilflos vor.
       
03.11.2019 2.65 08.10.19
Ich frage mich, ob das hier überhaupt Jemand jemals liest!!!!
       
04.11.2019 2.65 08.10.19
Die Auseinandersetzungen mit der Krankenkasse machen mich fertig. Die Kasse behauptet steif und fest, dass es ihr gesetzlich nicht möglich sei, die Kosten für ein MRT der Prostata zu übernehmen. Andererseits erzählen mir andere Betroffene, dass ihre Kasse das anstandslos bezahlt hat.
Ich weiß nicht, wem ich glauben soll!
Ich finde es so schäbig, dass ich als Krebs-Betroffener gezwungen bin, bei der Kasse zu Betteln!!
Ich halte den Widerspruch aufrecht, der nun einer Kommission vorgelegt werden soll!

Von Januar bis April arbeite ich befristet in Österreich, das heißt, dass ich für die Zeit dort auch sozialversichert bin. Ich werde versuchen, das MRT dort machen zu lassen, denn in Österreich ist das eine Kassenleistung. Wenn's klappt lasse ich die zweite Biopsie auch gleich dort machen.
       
09.11.2019 2.65 08.10.19
Heute habe ich durch Zufall herausgefunden, dass die Techniker Krankenkasse einen Vertrag mit dem Diagnostischen und Therapeutischen Zentrum (DTZ) am Frankfurter Tor in Berlin abgeschlossen hat und dort eine ambulante Krebsdiagnostik mit PET und CT als "besondere Versorgung" anbietet. (Link: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/igv-vertraege/ambulante-krebsdiagnostik-pet-und-ct-in-berlin-2011766)
Ich habe heute angefragt, ob ich das in Anspruch nehmen kann!
Ansonsten habe ich vorsorglich einen Termin für ein MRT der Prostata in Österreich für den 6.2.2020 vereinbart.
       
11.11.2019 2.65 08.10.19
Hurra, ich kann ein PSMA-PET/CT in Berlin machen lassen! Ich habe einen Termin am 29.11.19
       
16.01.2020 2.65 08.10.19
Ich wünsche Allen ein gutes, neues Jahr!
Zeit für weitere Berichterstattung!

Meine Urologin hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Überweisung zum PSMA-PET/CT verweigert! "Zu teuer und in meinem Fall überhaupt nicht notwendig!" Dass die Kasse einen Vertrag mit dem Institut hat und die Kosten ohne Weiteres übernommen hätte, war ihr egal. "Das wäre Geldverschwendung!" war ihr Argument.
Okay, sie muss die Welt retten und ich kann schauen, wie ich mich selbst rette!

Hab' es wieder absagen müssen. Blöd nur, dass ich das Flugticket schon gekauft hatte, was ich nicht mehr stornieren konnte. Ich habe mir also einen schönen Tag in Berlin gemacht!
Mein Vertrauen in meine Urologin ist nun etwas gestört!
Eigentlich wäre jetzt die nächste PSA Kontrollmessung fällig, aber ich schiebe es etwas auf und lasse den Wert in Österreich messen.

Von der Techniker Krankenkasse habe ich noch immer keinen endgültigen Bescheid zu meinem Widerspruch wegen der Ablehnung des MRT-Prostata!

Ab Montag habe ich bis Mitte April das bereits erwähnte Engagement in Österreich und bin für die Zeit dort sozialversichert.
Am 6. Februar habe ich in der Klinik Hall in Tirol das MRT und am 5. März die Biopsie. Für die östereichische Krankenversicherung alles kein Problem! Ich hoffe, dass sich Alles als gut erweist und ich die Active-Surveillance fortsetzen kann, also keine Veränderungen eingetreten sind!

Ab Mitte April bin ich dann wieder in Deutschland und möchte mich nicht mehr bei der Techniker Krankenkasse versichern.

Falls Jemand einen Tipp für eine gute Krankenkasse hat, immer her damit!!!
       
06.02.2020 2.97 23.01.20
freies PSA 10,4%

Heute MRT der Prostata im Krankenhaus Hall in Tirol! Befund frühestens Montag. Die österreichische Kasse übernimmt ohne Probleme, von der Techniker Krankenkasse noch immer kein Widerspruchs-Bescheid!

Ich brauche ab April unbedingt eine gesetzl. Krankenkasse in Deutschland!!!
Wer hat gute Erfahrungen gemacht und kann mir eine Kasse empfehlen?

Vielen Dank!!!!!!
       
10.02.2020 2.97 23.01.20
MRT vom 6. Februar zeigt den Tumor unverändert zum MRT vom 13.11.2018, weiterhin PIRADS 4. Ich bin froh!
Das Volumen der Prostata ist von 40ml auf 31ml geschrumpft.
Vielleicht kann ich mir die für den 5. März geplante Biopsie ersparen, das wäre fein!

Mit diszipliniertem Verhalten und gesünderem Essen habe ich mein Gewicht seit Oktober um 10 Kilo reduzieren können und wiege jetzt 75 kg!
       
19.02.2020 4.10 19.02.20
Vorbesprechung der geplanten Re-Biopsie in der Klinik Hall in Tirol. PSA-Bestimmung im Labor der Klinik weicht von der letzten Messung im Labor des Hausarztes ab, jedoch war auch die Messung im vergangenen Jahr in der Klinik höher als beim Hausarzt. Andere Messmethode?
Tastuntersuchung, Analabstrich, Harnwerte.
Der Urologe verschreibt mir Tamsulosinhydrochlorid gegen die Probleme beim Pinkeln. Nach Lesen des Beipackzettels und Kenntnisnahme der Nebenwirkungen entscheide ich mich gegen die Einnahme der Kapseln und lebe mit den kleinen Problemen beim Pinkeln weiter, unterbrochener Fluss und Nachtröpfeln.
       
06.03.2020 4.10 19.02.20
Gestern hatte ich meine erste Re-Biopsie nach der Erstdiagnose vom Dezember 2018. Ich bin gespannt, aber auch zuversichtlich, dass sich Nichts geändert hat. Das wäre fein. In ca. 10 Tagen weiß ich Genaues.
Die Re-Biopsie habe ich wieder am Krankenhaus in Hall in Tirol durchführen lassen. Frau Dr. Fritz, eine junge Ärztin, macht das sehr gut und routiniert. Die Biopsie (16 Stanzen, 4 vom Tumor + 12 systemisch) war fast schmerzfrei und ging zügig.
       
26.03.2020 4.10 19.02.20
Die Ergebnisse der Re-Biopsie vom 05.03.2020:
Formationen eines invasiven Adenokarzinoms in 4 Stanzen, 2x in 10%, 1x in 40%, 1x in 60% der Stanze,
Typ 3+3 nach Gleason, Score 6.
Somit gibt es keine Veränderung zur Erstdiagnose. Ich bin erleichtert!

Von der Techniker-Krankenkasse habe ich Mitteilung bekommen, dass der Widerspruchsausschuss, der am 19.03. über meinen Widerspruch gegen die Ablehnung der Kostenübernahme für ein MRT der Prostata entscheiden sollte, wegen der Corona-Maßnahmen auf unbestimmte Zeit vertagt wurde.
       
07.02.2021 2.75 02.02.21
Die Techniker Krankenkasse hat meinen Widerspruch abgelehnt und verweigert mir weiterhin konsequent die Kostenübernahme für das jährliche MRT der Prostata für die Fusionsbiopsie. Ich verstehe das nicht. Ein Freund hat MRT und Biopsie in Berlin im Benjamin-Franklin-Krkhs. machen lassen und brauchte keine Kostenübernahme. Ich werde diese Woche ein Vorgespräch bei der Uni-Klinik in Frankfurt/Main haben, da die jährliche Kontrolle wieder fällig ist. Bin gespannt, ob es dort ohne die Kostenübernahme der TK geht und direkt mit der Krankenversicherung abgerechnet wird.

Falls Irgendjemand das hier liest und eigene Erfahrung in Sachen MRT und Ablehnung der Kostenübernahme hat, bin ich für Infos und Erfahrungsaustausch sehr dankbar!
       
02.03.2021 2.75 02.02.21
Ich habe die Prostatakrebs-Sprechstunde im Universitätsklinikum Frankfurt am Main besucht und da Problem mit der TK geschildert. Die Urologie-Ambulanz wird das mpMRT und die Biopsie durchführen, ohne dass ich das MRT selbst bezahlen muss! Ich bin sehr froh!
Am 8.3. wird das MRT durchgeführt, am 12.3. die Biopsie.
Leider hat sich jetzt bei mir auch noch eine IPP entwickelt, die im Augenblick recht schmerzhaft verläuft. Es bleibt mir Nichts erspart!
       
08.04.2021 2.75 02.02.21
Das MRT in der Uniklinik Frankfurt vom 8.3.2021 hat leider eine leichte Vergrößerung des Tumors ergeben und eine 83%ige Wahrscheinlichkeit von Gleason-Score 3+4, PIRADS 5, T2 (+)
Somit wurde mir empfohlen, die active surveillance zu beenden und im Laufe des nächsten halben Jahres eine Prostatektomie durchführen zu lassen.
Die Entfernung der Prostata soll nervenerhaltend mit "Da Vinci" in der Uniklinik in Frankfurt durchgeführt werden.
Eine Biopsie wurde nicht mehr für notwendig erachtet.

Meine Urologin schlägt nun vor, da ich etwas zurückhaltend auf die OP-Empfehlung reagiert habe und verunsichert bin, eine Biopsie in einer anderen Klinik durchführen zu lassen. Sollte diese Biopsie den GS von 3+4 bestätigen, würde auch sie mir zur OP raten.

Nachdem ich nun acht Monate coronabedingt arbeitslos war, habe ich ab Ende April bis Mitte August endlich wieder ein Engagement. Anschließend ist ein überfälliger Urlaub geplant. So ist für mich eine OP frühestens September/Oktober in Planung.
       
29.09.2021 2.56 28.09.21
Am 11.10.2021 wird nun in der Uniklinik in Frankfurt die Prostatektomie mit "Da Vinci" durchgeführt.
Natürlich bin ich ein Bisschen aufgeregt und mache mir Sorgen in Bezug auf Inkontinenz und Impotenz.

Für Tipps zu guten Rehakliniken für die empfohlene Anschlussheilbehandlung bin ich dankbar!

Die im Februar diagnostizierte IPP ist Ende August zum Stillstand gekommen und ich bin schmerzfrei. Ob sich die eingetretenen Verformungen wieder zurück entwickeln werden ist fraglich. Naja ... was soll's!
Ich habe mich innerlich von sexueller Aktivität verbschiedet! :-)
       
18.10.2021 2.56 28.09.21
Am 11.10.2021 bin ich im Universitätsklinikum Frankfurt am Main mit DaVinci prostatektomiert worden.
OP-Dauer rund 4 Stunden. Wenig Schmerzen am kommenden Tag, erste Gehversuche. Ich wiege 4,5 Kilo mehr als vor der OP und wirke aufgebläht.
Am zweiten Tag nach der OP kann ich alleine durch die Gänge laufen. Die Wunddrainage funktioniert nicht gut und wird gezogen. Harn sieht gut aus, kein Stuhlgang. Abends wird mir ein "leichtes" Abführmittel gegeben.
Nachts um Eins wache ich mit Bauchkrämpfen auf, das Abführmittel wirkt bereits. Ich verbringe die halbe Nacht mit Bauchkrämpfen auf dem WC und habe noch den ganzen dritten Tag damit zu tun.
Am vierten Tag, dem 15.10., wird die Naht zwischen Blase und Harnröhre positiv auf Dichtheit getestet und der Blasenkatheter wird entfernt. Ich werde nach Hause entlassen!

15.10. Zuhause funktioniert Alles einwandfrei. Ich bin etwas inkontinent, muss ca. alle 2 Stunden Wasser lassen, auch in der Nacht. Urin ist klar, Stuhlgang klappt, keine Schmerzen. Ich habe seit der OP 5 Kilo wieder verloren.

16.10. Es geht mir gut, ich frühstücke Müsli mit Obstsalat. Kein Problem beim Toilettengang. Ich setze mich an den PC und erledige einige wichtige Mails. Es ist 13 Uhr und ich gehe wieder auf die Toilette.
Innerhalb von Sekunden werde ich von unerträglichen, kolikartigen Schmerzen im Unterbauch gepackt. Ich schleppe mich zum Bett und breche vor Schmerzen zusammen. Ich habe mein Handy in der Hosentasche und rufe die Rettung.
Der Notarzt gibt mir Morphin gegen die Schmerzen, mein Blutdruck ist 200/95, ich werde in die Notaufnahme des Uniklinikums gefahren.
Das Morphin wirkt und die Schmerzen sinken. Ultraschall des Unterbauchs, Blutbild und Urinstatus werden gemacht, Alles ohne Befund. Es wird vorsichtshalber wieder ein Katheter eingesetzt und für den 25.10. eine erneute Dichtheitsprüfung vereinbart. Ich werde nach 7 Stunden Warten mit Katheter nach Hause entlassen.

17.10. Es geht mir wieder gut, keine besonderen Schmerzen. Ich bleibe heute im Bett.
Urin ist klar und gegen Abend klappt der Stuhlgang. Ich muss mir jeden Abend eine Thrombose-Spritze verabreichen. Das ist gewöhnungsbedürftig. Außerdem werde ich nach der abendlichen Spritze immer müde.
Ich habe große, blauschwarze Hämatome seit mehreren Tagen im Bauchbereich bis in den Penis.
Gewichtsverlust bis heute 6 Kilo.
       
12.11.2021 2.56 28.09.21
21.10. Ich habe ein leichtes Brennen in der Harnröhre und ich bemerke Blut im Urin. Es läuft aber auch etwas Blut am Katheter vorbei aus dem Penis.

22.10. Der gleiche Zustand wie am Vortag. Ich rufe etwas besorgt in der Klinik an. Die Stationsärztin erklärt mir, dass sich im Zuge der erfolgten Operation Alles im normalen Bereich befinde. Das beruhigt mich etwas, und für den 25. ist ja sowieso die Entfernung des Katheters in der Uniklinik geplant.
Am Nachmittag während eines Toilettengangs schießt mir plötzlich ein Schwall dunkles Blut aus dem Penis am Katheter vorbei. Ich bemühe mich, mir keine größeren Sorgen zu machen.

23.10. Als ich morgens aufwache ist mir übel und ich fühle mich total unwohl. Ich mag Nichts essen und kann mich kaum auf den Beinen halten. Der Urin ist blutig und es blutet auch weiterhin am Katheter vorbei. Gegen Mittag bekomme ich Fieber, 38,5° und leichten Schüttelfrost. Mir ist immer noch speiübel und ich kann Nichts essen. Meine Frau ruft den ärztlichen Notdienst.
Zwei Stunden später steht eine Ärztin an meinem Bett, misst Fieber und Blutdruck und rät mir, in die Klinik zu fahren. Ich lehne ab und bitte sie um etwas gegen die Übelkeit und ein Antibiotikum. Das verschreibt sie mir. Bei Verschlechterung meines Zustandes soll ich unbedingt in die Klinik fahren. Das Fieber steigt noch auf 39,6° aber das Mittel gegen Übelkeit wirkt. Das Antibiotikum hilft wohl auch.

24.10. Es geht mir besser, aber ich bleibe den ganzen Tag liegen.

25.10. Heute soll der Katheter endlich gezogen werden! Vorher werden Blut- und Urinwerte gemessen und ich warte auf das Ergebnis. Nach einer Stunde Warten fühle ich mich nicht mehr wohl und bekomme wieder Schüttelfrost. Nach einer weiteren Stunde will ich nur noch heim ... aber das wird Nichts. Meine Blutwerte sind so schlecht, dass ich sofort als Notfall aufgenommen werde.
Es hat sich im OP-Bereich eine Lymphozele gebildet und durch den Katheter
habe ich einen schweren Harnwegsinfekt. Der Unterbauch muss punktiert werden und der Katheter kann erst
zehn Tage später entfernt werden.
       
03.02.2022 0.01 12.01.22
Es geht mir inzwischen, rund vier Monate nach der OP, relativ gut! Bis vor Kurzem hatte ich noch Schmerzen im
Bereich der entfernten Prostata, die aber jetzt kaum noch auftreten.
Die Nerven konnten bei der OP erhalten werden, trotzdem funktioniert es mit der Erektion noch nicht. Was die
Inkontinenz betrifft, hatte ich keine großen Probleme mit Urinverlust. Es ist aber bis heute so, dass ich den Harn
nicht lange halten kann und möglichst schnell eine Toilette finden muss, wenn es drängt.

Mit dem Harnwegsinfekt hatte ich dann bis Mitte Dezember mal mehr, mal weniger schwer zu schaffen. Fieber,
Schmerzen und ständigen Harndrang. Drei Mal wurde ich jeweils zehn Tage mit Antibiotikum behandelt, bis
eine dauerhafte Besserung eintrat

Von Mitte November bis Mitte Dezember war ich in der Reha. Dort habe ich täglich Training des Harnröhren-
Schließmuskels gehabt, ansonsten Übungen zur Kräftigung und zum allgemeinen Wohlbefinden. Das war ganz gut!
Seitdem hat sich Alles nach und nach gebessert.

Jetzt habe ich für die nächsten fünf Jahre einen Schwerbehindertengrad von 80 und alle drei Monate wird der
PSA-Wert geprüft. Der liegt im Moment unter der Messbarkeitsgrenze bei 0,006. Da der Schnittrand des entfernten
Gewebes nicht ganz frei von Tumorzellen war, besteht die geringe Gefahr eines Rezidivs. Sollte der PSA-Wert
auf 0,1 ansteigen, muss bestrahlt werden.

Alles in Allem bin ich froh, dass ich die OP habe durchführen lassen!
       

Cookie Policy

By clicking the "Accept" button below, you agree to our Cookie Policy & Privacy

Wenn Sie unten auf "Accept" klicken, erklären Sie sich mit unserer Cookie-Richtlinie und dem Datenschutz einverstanden.