Nach erhöhten PSA Wert Biopsie - diese war ohne Befund - danach 11 Jahre schwankende PSA Werte. Kontrollen 1-2 mal jedes Jahr.

Bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung vom Hausarzt, wurde ein erhöhter PSA Wert von 3,1 festgestellt und eine Überweisung zum Urologen veranlasst. Generell schwankte mein PSA Wert seit vielen Jahren und ich dachte mir nichts. Hatte in den letzten Jahren bei den urologischen Untersuchungen öfter einer Wert über 4 und es wurde nichts gemacht, da der Tastbefund immer negativ war.

Urologe: Tastuntersuchung ohne Befund, PSA 6,5! Urologe vermutet wieder eine Prostatitis. Vorschlag vom Urologen, Kontrolle in 6 Monaten. Auf meine Bitte habe ich eine Überweisung für ein MRI erhalten.

MRI bestätigt den Verdacht auf ein Karzinom.

Befund der Fusionsbiopsie vom 19.12.2023:
Immunhistochemische Untersuchungen zu 3., 12. und 18.:
In den ergänzend durchgeführten immunhistochemischen Untersuchungen (Antikörper gegen einHMWCK, p63 und Racemase) zeigen die atypisch azinären Drüsenformationen in Fraktion 3,12 und 18 einen Verlust der HMWCK positiven basalen Zelllage und einen Verlust der nukleären Expression von p63 sowie eine diskrete Überexpression von Racemase. Das immunhistochemische Expressionsprofil der Fraktionen 3, 12 und 18 entspricht demnach einem azinären Adenokarzinom der Prostata mit einem Gleason pattern von 3+3.
Abschließende Begutachtung:
3,. 12. und 18. Infiltrate eines azinären Adenokarzinoms der Prostata mit durchgehend atypisch azinärem Wachstumsmuster.
Zu 3. ROI: 8 %; 3+3=6; ISUP/WHO-Gruppe: .1
Zu 12. Medial posterior rechts: 19 %; 3+3=6; ISUP/WHO-Gruppe: 1.
Zu 18. Lateral links: 1 %; 3+3=6; ISUP/WHOGruppe: 1.
Anzahl der positiven Stanzen: 3/18 (17 %).
Größter Tumoranteil in der Biopsie Nr. 12: 19 %.
Relativer Volumenanteil des Karzinoms in an allen Biopsiezylindern: 3 %.
1 bis 2., 4. bis 11. und 13. bis 17. Karzinomfreie Prostatabiopsiezylinder mit Prostatahyperplasie und partiell postinflammatorischer Drüsenatrophie bei überwiegend minimal bis leichtgradig chronischer, fokal auch florider Prostatitis.

Urologe bestätige die Diagnose Prostatakrebs. Empfehlung umgehende Entfernung der Prostata. Erbat mir Bedenkzeit, stand noch unter Schock.

In der Zeit zwischen Diagnose mittels Biopsie und jetzt, habe ich viel im Internet nachgelesen und bin auf zwei Kliniken in Deutschland für eine alternative Therapie gestoßen. Bin beim abklären ob diese Formen der Therapie für mich infrage kommen würden. Therapieform Tulsa-Pro (Hifu) bzw. PDT.

Tulsa-Pro: Befunde und MRI Bilder wurden von den Ärzten der Klinik begutachtet. Aufgrund der Lage vom Hauptkarzinom und vermutlich 4 weiteren kleinen Karzinomen (auf den MRI Bildern sichtbar) wurde mir von der Tulsa-Pro Therapie abgeraten. Hauptgrund warum die Behandlung nicht in Frage gekommen ist, war der Umstand dass bei mir die ganze Prostata behandelt werden müsste und somit sogar ein Nachteil gegenüber einer Operation oder Bestrahlung zu erwarten wäre. Der Meinung vom Arzt nach wäre eine OP bzw. Bestrahlung sinnvoller.
Wurde sehr gut und ausführlich von der Klinik beraten.
Kann ich für eine Zweitmeinung nur empfehlen.

Neuerliche Befund-Besprechung mit meinem Urologen.
Aufgrund vom Risiko der Inkontinenz und Impotenz, konnte ich noch keine Entscheidung der weiteren Behandlung treffen.
Auf Frage zu alternativen Behandlungen, gab es von ihm die Aussage dass diese nichts bringen würden.

Ich habe mich heute für eine IGRT Strahlenbehandlung entschieden.
Goldmarker werden am 21.08.2023 implantiert.
Strahlenbehandlung beginnt am 24.08.2023 in der Uniklinik..

Stark schwankende PSA Werte - durch eine bestehende chronische Prostatitis.

Vorbesprechung für die IGRT (mit Photonen) Strahlentherapie - 40GY bei 5 Bestrahlungen.

2 Tage Krankenhaus.
Goldmarker und Spacer mit Vollnarkose erhalten. Danach MRI um die Position der Goldmarker festzustellen.

Am Morgen Katheter erhalten. Danach CT für die Bestrahlung. Nachmittags erste Bestrahlung.
Blase macht Probleme mit dem Katheter, alle 30 bis 120 Minuten einen schmerzhaften Blasenkrampf mit Harnverlust außerhalb vom Katheter.

Zweite Bestrahlung.
Blase macht Probleme mit dem Katheter, alle 30 bis 90 Minuten einen schmerzhaften Blasenkrampf mit Harnverlust außerhalb vom Katheter.

Dritte Bestrahlung. Arzt ist mit der Bestrahlung zufrieden, die Prostata hat erst nach der Bestrahlung eine Bewegung gemacht
Blase macht noch immer Probleme mit dem Katheter, alle 15 bis 30 Minuten einen schmerzhaften Blasenkrampf mit Harnverlust außerhalb vom Katheter.

Vierte Bestrahlung. Alles Ok.
Probleme mit dem Katheter mit UriVesc+Tamsulosin+BuscopanPlus nicht in den Griff bekommen.

Fünfte und letzte Bestrahlung. Katheter wurde entfernt.

Durchgeführte Therapie:
primäre ultrahypofraktionierte Radiatio d. Prostata
PTV Prostata: 5x7,25Gy
CTV Prostata: 5x8Gy

2 Wochen nach der Bestrahlung:
Kontrolle im Krankenhaus. Keine Beschwerden, keine Medikamente, Urin und Stuhl ok, alles funktioniert. Nächste Kontrolle dann in 3 Monaten mit PSA Wert.
Die erste Woche hatte ich starken Harndrang und im Rektum ein Gefühl als ob mir ein Ball eingesetzt wurde.

3 Wochen nach der Bestrahlung:
Keine größeren Probleme. Fallweise Harndrang obwohl ich gerade auf der Toilette war. Nachts 2 bis 3 mal auf die Toilette, nicht öfter als wie vor der Bestrahlung. Wenn keine anderen Nebenwirkungen oder Spätfolgen auftreten bin ich sehr zufrieden. Jetzt hoffe ich noch, dass die Bestrahlung die Krebszellen zerstört hat.

Harnstrahl ist schwach, war vor Bestrahlung auch nicht mehr der stärkste.
Nachtropfen nach dem Urinieren kommt jetzt sehr oft vor, damit kann ich aber Leben - bleibe jetzt einfach länger auf der Toilette.
Fallweise Harndrang obwohl ich gerade auf der Toilette war.
Keine anderen Beschwerden oder Nachwirkungen bis jetzt aufgetreten.
Erste PSA Kontrolle nächste Woche - dann wird es sich zeigen ob die Bestrahlung gewirkt hat.

PSA Wert nach Strahlenbehandlung gestiegen :(

Kontrolle beim Urologen und dem Arzt der die Strahlentherapie durchgeführt hat. Alles OK - der PSA Wert sollte ab jetzt fallen.

Gesundheitsupdate:
- Harnstrahl ist schwach
- Nachtropfen nach dem Urinieren (altersbedingt)
- fallweise Harndrang obwohl ich gerade auf der Toilette war
- fallweise sehr weicher Stuhlgang
- keine größeren Probleme
- zur Zeit keine Medikation

Seit 10.01.2024 leichte Inkontinenz rund um die Uhr. Immer das Gefühl das ich leicht Urin verliere, obwohl die Blase leer ist bzw. entleert wurde. In einer Stunde verliere ich ca. 2-4 Tropfen Urin.
Untersuchung beim Urologen: vermutlich macht die Prostata und die Blase Probleme, Nachwirkung der Bestrahlung. Für eine Entspannung der Prostata morgens eine Tablette Vesisol 10mg und abends eine Tablette Tamsulosin 0,4mg bis auf weiteres.
PSA Wert 1,44

Medikation abgesetzt- keine Veränderung beim Urinverlust.

Beckenbodentraining bei einer Physiotherapeutin.
Sie schaute sich die Krankengeschichte an und untersuchte mich. Nach 20 Minuten meinte sie dass die Muskeln im Bereich vom Beckenboden unnatürlich angespannt sind. Normalerweise wäre nach einer Strahlentherapie eine Verspannung spürbar.
Ich habe den Unterschied zwischen einer Anspannung und Verspannung der Muskeln nicht verstanden.
Sie machte danach eine Druckmassage im ganzen Becken Bereich. Dauer ungefähr 30 Minuten.
2 Tage danach: Derzeit nur minimales Gefühl von einem Urinverlust.

PSA Wert fällt langsam weiter - 1,04