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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
02.03.2018 20.97 02.03.18
"Zufallsbefund" anlässlich einer Routineuntersuchung beim Hausarzt: PSA 20,97 ng/ml.
Letzter davor gemessener PSA (vor 8 Jahren!) am 11.02.2010: 1,24 ng/ml
       
09.04.2018 31.75 09.04.18
Untersuchung beim Urologen: DRU und Ultraschall. Beides ohne Befund.
       
23.04.2018 31.75 09.04.18
Stanzbiopsie beim Urologen.
6 der 15 Stanzzylinder tumorinfiltriert durch ein wechselnd differenziertes Prostataadenocarcinom (Gleason Score 3+4=7) mit überwiegend glandulär-azinärem Aufbau
       
11.05.2018 31.75 09.04.18
CT Abdomen: Kein Hinweis auf Lymphknoten- oder Organmetastasen
       
17.05.2018 31.75 09.04.18
3-Phasen-Skelettszintigraphie nach Injektion von 680 MBq Tc-99m Oxidronsäure.
Beurteilung: "..Hinweise auf primär metastasenverdächtige Knochenumbauherde zeigen sich erfreulicherweise nicht..."
       
15.06.2018 31.75 09.04.18
Nach Beratungs- und Aufklärungsgesprächen in der Uni-Klinik Würzburg (Urologie) entschließe ich mich zur radikalen, offenen OP: Termin am 29.06.2018
       
19.06.2018 31.75 09.04.18
PSMA-PET/CT in Uniklinik Würzburg
Beurteilung:
1. Histologisch gesichertes, multifokales PSMA-positives Prostatakarzinom
2. Kein Anhalt für lymphodonale oder hämatogene Filiae
3. NB einzelner, am ehesten unspezifischer Rundherd im linken Unterlappen; Verlaufskontrolle empfohlen. Reizlose Divertikel im Colon ascendens, Sigmoideum sowie im Coecum, Aorta ascendens Aneurysma. Infrarenale Aortenextasie mit Softplaques.
       
20.06.2018 36.40 20.06.18
Prästationäre Vorbereitung
       
28.06.2018 36.40 20.06.18
Stationäre Aufnahme im Uni-Klinikum
       
29.06.2018 36.40 20.06.18
Operation war schwieriger, als erwartet. OP-Dauer mehr, als 8 Stunden. Aufgrund starker Verwachsungen im Bauchraum wegen älterer Operationen (01/2012 explorative Laparotomie; 11/2012 Narbenhernien-OP mit Netz-Implantation) und dem implantierten Kunststoff-Netz zur Bruch-Stabilisierung war ausgedehnte Adhäsiolyse (Lösen der Verwachsungen) notwendig. Der Operateur sagte mir später, daß er mehrfach nahe daran war die OP abzubrechen, den Schnitt zuzunähen und meinen "Fall" als inoperabel zu klassifizieren.
Schließlich OP doch noch vollendet. 20 Lymphknoten entfernt, davon einer mit bereits vorhandener Metastase.
OP- und Histologie-Befund: pT2c, pN1(1/20), L0 V0 Pn1. Gleason Score 4+4=8; ISUP-Graduierungsgruppe:4; Resektionsstatus R1 (apikal rechts).
Eine Infiltration des periprostatischen Weichgewebes läßt sich nicht nachweisen. Infiltration des rechtsseitigen vesikalen Resektatrandes sowie des apikalen Resektatrandes beidseits, wobei Carcinomausläufer in einer Ausdehnung von 5mm bis in den rechtsseitigen apikalen Resektatrand bei im Prostatektomiepräparat fehlender Prostatakapsel reichen.Tumorfreie Samenblasen sowie tumorfreie Ductus deferens-Resektatränder beidseits. Ausgedehnte Perineuralscheiden-Infiltration.

Verlängerter Klinikaufenthalt von 28.06.2018 bis 01.08.2018 wegen postoperativer Wundheilungsstörung.
       
01.08.2018 36.40 20.06.18
Erst jetzt Entlassung aus der Klinik (seit 28.06.). Wegen einer Anastomoseninsuffizienz wurde der transurethrale Katheter für insgesamt 6 Wochen (!) belassen. Im postoperativen Verlauf kam es außerdem zu einer Wundheilungsstörung. Im Rahmen regelmäßiger Verbandswechsel mit Wunddebridement wurde eine VAC-Versorgung angelegt. Am 28.7. erfolgte ein sekundärer Wundverschluss in Lokalanästhesie.
       
10.08.2018 36.40 20.06.18
Therapieempfehlung des Tumorboards:
"Bei Z.n. radikaler Prostatektomie und histologisch Vorliegen eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms zeigt sich ein R1 Befund apikal rechts, zudem eine Lymphknotenmetastase (pN1 1/20). In Zusammenschau der Befunde Empfehlung zur PSA getriggerten Follow-up."
       
17.08.2018 0.00 17.08.18
erste PSA Messung nach RPE: PSA = 0,0 ng/ml
       
20.08.2018 0.00 17.08.18
erneuter Klinikaufenthalt, aber nur 24h, noch wegen der Wundheilungsstörung: OP-Narbe noch nicht ganz zu.
       
06.09.2018 0.00 17.08.18
AHB in Bad Brückenau, Sinntalklinik, von 06.09. bis 11.10.2018
       
07.09.2018 0.01 07.09.18
PSA = 0,01 ng/ml
       
12.11.2018 0.06 12.11.18
leichter PSA-Anstieg
       
14.12.2018 0.06 14.12.18
erneute PSA-Messung -> unverändert gegenüber Vormonat
       
22.01.2019 0.08 22.01.19
PSA weiter angestiegen (..soll ich mir Sorgen machen?)
       
18.02.2019 0.08 18.02.19
neuer PSA-Wert unverändert 0,08 ng/ml
       
18.03.2019 0.10 18.03.19
..so langsam beginne ich den PSA-Anstieg ernst zu nehmen. Aus den bisher gemessenen Werten läßt sich eine mittl. PSA-Verdoppelungszeit (PSAVZ) von ca 0.35 Jahren (4,2 Monate) ausrechnen. Es sieht ganz nach einem schnell wachsenden Rezidiv aus...
       
15.04.2019 0.10 15.04.19
Termin in der Urologischen Ambulanz der Uni-Klinik. Dort gemessener PSA: 0,10 ng/ml. Vorlage der Daten beim Tumorboard.
       
29.04.2019 0.10 15.04.19
Auszug aus dem Tumorboard-Protokoll:
Fragestellung:
"weitere Therapie? Radatio? Pat. wünscht eher abwartendes Vorgehen. "
Therapieempfehlung:
"Bei V.a. biochemisches Rezidiv nach radikaler Prostatektomie 6/2018 bei pT2c pN1 1von20 R1, Gleason 8 Prostatakarzinom und Ablehnen von additiven Strahlentherapiemaßnahmen würden wir ein PSA getriggertes Vorgehen empfehlen ein PSMA-PET bei einem PSA-Wert von 0,5 ng/ml initiieren. Weitere onkologische Therapie in Abhängigkeit des PET-Befundes."
       
28.05.2019 0.14 28.05.19
PSA Messung 0,14
       
04.07.2019 0.17 04.07.19
PSA Messung 0,17
       
23.08.2019 0.15 23.08.19
PSA Wert wieder auf 0,15 ng/ml gesunken (Ausreißer?, Messfehler?)
       
05.09.2019 0.22 05.09.19
PSA weiter angestiegen auf 0,22 ng/ml
       
06.09.2019 0.22 05.09.19
zweiter Aufenthalt (REHA bis 11.10.2019) in Bad Brückenau, Sinntalklinik
       
16.10.2019 0.28 16.10.19
PSA Messung 0,28
       
26.11.2019 0.45 26.11.19
PSA Messung 0,45 ng/ml
       
08.01.2020 0.47 08.01.20
PSA Messung 0,47
Der PSA-Wert liegt nahe der Schwelle von 0,5 ng/ml, ab der vom Tumorboard am 29.04.2018 ein erneutes PSMA-PET/CT empfohlen wurde.
       
14.01.2020 0.47 08.01.20
PSMA-PET/CT in der Uni-Klinik Würzburg
Beurteilung:
"...Kein eindeutiger Nachweis eines bildmorphologischen Korrelats für das biochemische PSA-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie: kein Nachweis eines (PSMA-positiven) Lokalrezidivs sowie kein Nachweis (PSMA-positiver) hämatogener oder lymphogener Filiae. A.e. reaktive geringe Knochenmarkaktivierung. Verlaufskontrolle bei weiterem PSA-Anstieg empfohlen..."
       
03.02.2020 0.47 08.01.20
Tumorboard Therapieempfehlung:
"Bei rascher PSA Verdoppelungszeit deutlich kleiner 4 Monate Empfehlung zur Salvage Strahlentherapie bei negativem PSMA-PET/CT."
       
18.02.2020 0.46 18.02.20
PSA Messung 0,46 ng/ml
       
20.02.2020 0.46 18.02.20
Beratung in Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Würzburg:
Auch wenn PSMA-PET/CT kein bildmorphologisches Korrelat für ein klinisches Rezidiv zu erkennen war, wurde mir noch einmal empfohlen, die Salvage Strahlentherapie durchführen zu lassen "...bei einem PSA von <=0.5 bietet die Salvage Bestrahlung eine letzte Chance für eine Komplett-Heilung". Obwohl ich nicht davon überzeugt war, daß es sich in meinem Fall um ein Lokalrezidiv in der Prostata-Loge handeln könnte (..dann hätte man ja im PET irgend etwas sehen müssen..), habe ich meine Zustimmung gegeben, denn eine "letzte Chance" möchte man nicht ungenutzt lassen. Meine Skepsis wurde auch verstärkt durch eine Publikation der Prostata-Hilfe Deutschland ( https://prostata-hilfe-deutschland.de/psa-rezidiv-erkennen-behandeln/ ) in der mehrere Kriterien angeführt sind, nach denen sich ein biochemisches PSA-Rezidiv als Lokalrezidiv oder als Fernmetastase klassifizieren lässt. Nach den dort angeführten Kriterien kann "mein" Rezidiv mit einer 100%igen Übereinstimmung als Fernmetastase klassifiziert werden.
Wie schon gesagt, ich habe trotzdem der Bestrahlungstherapie zugestimmt, denn wenn es vielleicht auch nichts nutzt, wird es hoffentlich nicht sehr viel schaden. Und die "letzte Chance" für eine Komplett-Heilung wollte ich nicht ungenutzt verschenken.
       
24.02.2020 0.65 24.02.20
PSA weiter angestiegen auf 0,65 ng/ml
       
02.03.2020 0.65 24.02.20
Erster Bestrahlungstag
Insgesamt sind 33 Bestrahlungstage je 2,1 Gy geplant (insgesamt 69,3 Gy).
Im Detail:
Salvage-Bestrahlung der Prostata- und Samenblasenloge sowie der pelvinen Lymphabflusswege mit 27 Fraktionen a 1,7/2,1 Gy bis zu einer Gesamtdosis (GD) von 45,9/56,7 Gy. Anschließend Dosisaufsättigung auf die Prostataloge bis zu einer kumulativen GD von 56,1/69,3 Gy. IMRT mit SIB Konzept (SIB = Simultan Integrierter Boost)
       
15.04.2020 0.79 15.04.20
PSA-Wert am vorletzten Tag der Strahlentherapie: 0,794 ng/ml, also deutlich höher als zu Therapiebeginn.

Aus den bisher gemesenen PSA-Werten läßt sich eine mittlere PSAVZ von 4,35 Monaten bestimmen. Mit Hilfe der PSAVZ lassen sich die Werte der am besten passenden Exponentialfunktion für die Annahme ungehinderten Wachstums des Rezidivs, respektive für die zeitliche Entwicklung des PSA-Wertes berechnen:

PSA*(t) = 10^[(t*log(2)/PSAVZ)+log(PSAo)].

Wird der mit dieser Funktion erzeugte Graph den tatsächlich gemessenen PSA-Werten überlagert, so kann man sehen, daß die gemessenen PSA-Punkte ziemlich genau, fast wie auf einer Perlenkette aufgereiht, mit der Exponentialfunktion PSA*(t) übereinstimmen..

Leider gilt das auch für den am Ende der Strahlentherapie gemessenen PSA (0,794), der genau dort liegt, wo er auch ohne die Bestrahlung zu erwarten gewesen wäre.

Kann ich daraus schließen, daß meine Befürchtung, es könnte sich bei mir nicht um ein Lokalrezidiv, sondern eher um (Fern)Metastasen handlen, zutreffend ist?
Somit wäre die Strahlentheapie nutzlos - und damit wäre auch die Chance auf Komplett-Heilung verspielt gewesen.
       
17.04.2020 0.79 15.04.20
letzter Bestrahlungstag
Die Strahlentherapie wurde von mir insgesamt gut vertragen. Lediglich während der letzten beiden Wochen gab es leichte, Reizdarm-ähnliche Symptome, die jedoch bereits ca 2 Wochen nach der letzten Bestrahlung wieder verschwunden waren.
       
24.04.2020 0.79 15.04.20
Strahlentherapeutischer Bericht der Klinik und Poliklinikfür Strahlentherapie.

Therapie und Begründung der Strahlentherapie:
"Bei einem initial lymphonodal (re. Fossa obt.) metastasiertenn und R1 (re vesikal und apikal) resezierten Prostatakarzinom haben wir bei biochemischer Progression die Indikation zur Salvage-Bestrahlung gestellt zur Vermeidung eines Krankheitsprogresses."

Behandlung:
"Kumulative GD auf Prostata- und Samenblasenloge mittels simultan-integriertem Boost bis 56,1/69,3 Gy. Kumulative GD auf das Lymphabflussgebiet bis 45,9 Gy. Insgesamt 33 Fraktionen.
CT-Planung. Hochkomplexe IMRT-Bestrahlung. 10MV Photonen, MLC. (MLC=Multilamellen-Kollimator). Bildgeführte Bestrahlung. Lagerungskontrollen mittels Cone-Beam-CTs."

Therapieeffekt:
"PSA-Wert vom 24.02.2020: 0,645 ng/ml
PSA-Wert vom 15.04.2020: 0,794 ng/ml
Es zeigt sich zum Therapieende hin ein leichter Anstieg des PSA-Werts. Möglich ist dies durch Tumorzellzerfall und damit vermehrte Freisetzung des Tumormarkers.Zur sicheren Beurteilung des Therapieeffekts ist eine erneute zeitnahe PSA-Bestimmung im Rahmen der Nachsorge empfohlen."


       
05.05.2020 0.79 15.04.20
AHB Beginn in Sinntalklinik, Bad Brückennau.
       
06.05.2020 0.56 06.05.20
PSA-Messung in Sinntalklinik: 0,56ng/ml !!!

Hurra! Der PSA-Wert ist gefallen - wenn auch mit Verspätung (..warum auch immer) !
Vielleicht habe ich Glück und es gab tatsächlich ein für das PSMA-PET/CT unsichtbares Lokalrezidiv in der Prostata-Loge. Jetzt bin ich gespannt auf die nächste PSA-Messung!
       
20.05.2020 0.41 20.05.20
..offensictlich habe ich tatsächlich Glück gehabt und die Bestrahlungstherapie war erfolgreich: Der PSA ist weiter gefallen :-)
       
03.04.2022 0.05 17.03.22
Seit Mai 2020, als der PSA-Wert zum ersten Mal nach der Bestrahlungstherapie gefallen war, ist er bis zum heutigen Tag weiter gefallen und betrug bei der letzten Messung am 17.03.2022, nur noch 0.05 ng/ml. Interessant ist, daß der Rückgang des PSA-Wertes wieder so aussieht, als hätte er einen exponentiellen Verlauf. Kann man daraus schließen, daß das Tumorgewebe nach der Bestrahlung mit einer konstanten Halbwertszeit zerfällt, wobei der Betrag der zeitlichen Zerfalls-Konstante ähnlich groß zu sein scheint, wie der Betrag der Verdoppelungszeit des Tumor-Wachstums vor der Bestrahlung - nur mit umgekehrten Vorzeichen ...? Falls diese Annahme richtig ist: kann man daraus irgend etwas schließen?
       

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